Zwei gute Botschaften haben am Donnerstag die europäischen Aktienmärkte beflügelt, während die US-Börsen aufgrund von Thanksgiving geschlossen blieben. Zum einen rechnet gemäß dem Fed-Protokoll der Sitzung von Anfang November eine breite Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses damit, dass sich das Tempo der Zinsanhebungen bald verlangsamt. Zum anderen ist in Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex im November um 1,8 Punkte auf 86,3 Punkte gestiegen und fiel damit stärker aus als erwartet. Vor dem Hintergrund der nachlassenden Zinssorgen und der weniger schlecht als befürchtet ausgefallenen Konjunkturdaten gewann der Dax 0,8% auf 14540 Punkte. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,4% auf 3962 Zähler.

Angesichts der Entspannungstendenzen auf der Zinsseite haussierten die in diesem Jahr deutlich zurückgefallenen Immobilienaktien. Vonovia gewannen 5,7% auf 24,49 Euro, Aroundtown 4,8% auf 2,62 Euro, LEG Immobilien 6,8% auf 63,52 Euro.

Während sich die Verhandlungen der EU-Mitgliedstaaten um die Höhe einer Preisobergrenze für russisches Öl hinziehen, setzen die Notierungen des Energieträgers am Spotmarkt ihren Abwärtstrend fort. Die Nordseesorte Brent gab am Donnerstag bis zum Abend um 0,3% auf 85,16 Dollar pro Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate wurde zeitweise zu 76,89 Dollar gehandelt und damit 1,3% unter dem Vortagesniveau.

Am Anleihemarkt hat sich der jüngste Renditeabstieg bei Bundesanleihen fortgesetzt. Die zehnjährige Bundrendite fiel nun deutlicher unter die Marke von 2%, bis auf 1,80% ging es im Tagestief herunter. Im späten Handel lag der zehnjährige Satz dann bei 1,85% nach 1,92% am Vortag. Die Kurve blieb im zwei- bis zehnjährigen Bereich invertiert, allerdings fielen auch im kurzlaufenden Bereich die Renditen.

Berichte Seite 24