Zahlenvorlage

Deutsche Bank erreicht erstmals Renditeziel

Dank einer starken Entwicklung im Corporate- und Investment Banking hat die Deutsche Bank die Erwartungen des Marktes im zweiten Quartal übertroffen. Die Fondstochter DWS wendete derweil 30 Mill. Euro nach der ESG-Razzia auf.

Deutsche Bank erreicht erstmals Renditeziel

lee/jsc Frankfurt

Ausgerechnet in dem von den meisten Wettbewerbern als herausfordernd angesehenen zweiten Quartal hat die Deutsche Bank die Erwartungen des Marktes klar geschlagen. Der Vorsteuergewinn, der um ein Drittel auf 1,5 Mrd. Euro zulegte, übertraf die Konsensschätzung von 1,3 Mrd. Euro, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Mit 7,9% erreichte das Institut erneut fast das selbstgesteckte Ziel einer Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) von 8 % nach 5,5 % im Vorjahreszeitraum. Auch die Erträge legten zu, vor allem im Corporate- und Investment Banking. Insgesamt nahm die Bank 6,6 Mrd. Euro ein und damit 7% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Kassieren musste die Bank indes das Ziel, die Aufwand-Ertrags-Quote im laufenden Jahr unter 70 % zu halten. Im abgelaufenen Quartal hatte das Institut diese Zielmarke zwar gerade erreicht. Angesichts einer Quote von 73,3% im ersten Halbjahr sei diese Zielsetzung für das Gesamtjahr jedoch nicht mehr zu halten, sagte Finanzvorstand James von Moltke. Als neues Ziel gab er eine Spanne „im niedrigen bis mittleren 70-Prozent-Bereich“ aus. Im zweiten Quartal stellte die Bank nicht nur 233 Mill. Euro für potenzielle Kreditausfälle zurück, sondern auch 156 Mill. Euro für die Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC wegen unerlaubter Händlerchats auf privaten Smartphones. Die Aufsicht geht dabei auch gegen andere Banken vor.

Die börsennotierte Fondstochter DWS spürt derweil die Folgen der Razzia im Mai, bei der Ermittler dem Verdacht auf Prospektbetrug rund um ESG-Angaben nachgingen. Für das zweite Quartal verbuchte die Gesellschaft daher Kosten von rund 30 Mill. Euro, etwa für rechtlichen Rat, sagte Finanzvorstand Claire Peel. Die Gesellschaft stehe zu ihrer Berichterstattung zur Nachhaltigkeit, erklärte der neue Chef Stefan Hoops, der im Juni abrupt auf Asoka Wöhrmann gefolgt war. Eine nachhaltige Kapitalanlage bleibe für das Haus zentral. Unruhige Kapitalmärkte bescherten der DWS im zweiten Quartal Nettomittelabflüsse von 25 Mrd. Euro. Der Gewinn gab um ein Zehntel auf 155 Mill. Euro nach.

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