Kurseinbruch

Deutsche Bank mit fünftem Quartalsgewinn in Folge

Allmählich scheint die Neuausrichtung zu fruchten, doch die Anleger zweifeln noch. Obwohl die Deutsche Bank am Mittwoch ihre Renditeziele für 2022 bekräftigte, war die Aktie der Tagesverlierer im Dax.

Deutsche Bank mit fünftem Quartalsgewinn in Folge

lee Frankfurt

Trotz des fünften Quartalsgewinns in Folge hat die Aktie der Deutschen Bank am Mittwoch herbe Kursverluste verbucht. Wie das Institut mitteilte, stieg der von Juli bis Ende September erwirtschaftete Gewinn dank eines um 57 % gestiegenen Gewinns der Unternehmensbank um 7 % auf 194 Mill. Euro. Das lag deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt lediglich mit 135 Mill. Euro gerechnet hatten. Die Erträge stiegen um 2 % auf 6 Mrd. Euro.

„Wir haben bei unserer Transformation jetzt zwei Drittel des Weges hinter uns und wir haben unsere Meilensteine stets erreicht“, unterstrich Konzernchef Christian Sewing. Durch die von ihm in Angriff genommene Restrukturierung soll sich das Institut konsequent auf seine Stärken konzentrieren. An der Börse schienen seine Worte zu verhallen. Die Aktie schloss mit einem Abschlag von fast 7 % auf 11,06 Euro und war der Tagesverlierer in einem von Inflationssorgen belasteten Dax.

Analysten führten die negative Marktreaktion auf die überhöhten Erwartungen zurück, die manche Marktteilnehmer nach den starken Quartalsergebnissen der US-Wettbewerber gehegt hätten. Tatsächlich erwies sich das Investment Banking infolge der nachlassenden Volatilität erstmals seit langem nicht als Wachstumstreiber, sondern verzeichnete einen Ertragsrückgang um 6%. Wettgemacht wurde dies durch Zuwächse im Assetmanagement und stabilen Erträgen im Firmen- und Privatkundengeschäft. Das entspricht Sewings Plan, die weniger schwankungsanfälligen Sparten zu stärken.

Wegen der Kosten für den Konzernumbau stiegen die Aufwendungen im dritten Quartal um 4 % auf 5,4 Mrd. Euro. „Insgesamt haben wir bereits 90 % der erwarteten Belastungen durch die Transformation geschultert und sind auf bestem Weg, die Umbaukosten bis Ende des Jahres fast vollständig verdaut zu haben“, unterstrich Sewing. Zugleich bekräftigte er die Ziele für das kommende Jahr, in dem die Deutsche Bank eine Eigenkapitalrendite von 8 % an­strebt.

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