Geldpolitik

Issing plädiert für rasches Ende der EZB-Käufe

Die EZB sollte trotz des Ukraine-Kriegs möglichst rasch aus ihren billionenschweren Anleihekäufen aussteigen. Dazu rät Ex-EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing im Interview der Börsen-Zeitung.

Issing plädiert für rasches Ende der EZB-Käufe

ms Frankfurt

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte trotz des Ukraine-Kriegs möglichst rasch aus ihren billionenschweren Anleihekäufen aussteigen. Dazu rät Ex-EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing im Interview der Börsen-Zeitung. „Der Krieg liefert keinen Grund, den Rückzug aus den massiven Anleihekäufen noch weiter hinauszuzögern“, so Issing. Für die EZB gehe es jetzt auch darum, „keinen Zweifel an der Entschlossenheit für einen stabilitätspolitischen Kurs aufkommen zu lassen“.

Inmitten des Ukraine-Kriegs steht der EZB-Rat am Donnerstag vor einer wegweisenden Zinssitzung – und vor einem Dilemma: Einerseits droht der Euro-Wirtschaft durch den Krieg spürbarer wirtschaftlicher Schaden. Andererseits dürfte die ohnehin rekordhohe Inflation durch steigende Energiepreise weiter anziehen. Selbst EZB-Granden warnen nun schon vor einer „Stagflation“.

„Die EZB erhält jetzt die Quittung dafür, dass sie trotz zahlreicher Warnungen den Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik nicht schon längst eingeleitet hat“, sagt Issing. Der Präsident des Center for Financial Studies (CFS) kritisiert zudem, dass die EZB die Inflation immer noch herunterspiele.

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