Versicherer

Axa behauptet sich im volatilen Umfeld

Nach einer leichten Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr legt der französische Versicherer Axa ein großes Aktienrückkaufprogramm auf.

Axa behauptet sich im volatilen Umfeld

wü Paris

Axa trotzt dem unsicheren Umfeld. Die Nummer zwei der europäischen Versicherungsbranche nach Allianz hat ungeachtet des Ukraine-Krieges, Naturkatastrophen und vo­latiler Fi­nanzmärkte im ersten Halbjahr mit einem Nettogewinn von 4,1 Mrd. Euro besser abgeschnitten als erwartet.

Bis zu 1 Mrd. Euro

Nach den soliden Ergebnissen will Axa für bis zu 1 Mrd. Euro Aktien zurückkaufen. Das Programm soll in Abhängigkeit von den Marktbedingungen so bald wie möglich beginnen und bis Februar 2023 beendet werden. In dem Aktienrückkaufprogramm ist der Rückkauf der Titel nicht enthalten, die zum Ausgleich der Verwässerung der Erträge aus dem Verkauf des Lebensversicherungsportfolios ihrer deutschen Tochter an den Abwicklungsspezialisten Athora geplant sind.

Mit seinen Ergebnissen und dem Aktienrückkaufprogramm konnte Axa auch Investoren überzeugen, so dass die Aktie des Versicherers Mittwoch an der Börse von Paris im Laufe des Tages zeitweise fast 6% auf 23,43 Euro zulegte und damit den größten Kursgewinn innerhalb des CAC 40 verbuchte.

Das Aktienrückkaufprogramm falle umfangreicher als erwartet aus, schrieben etwa die Analysten von Citi. Ihre Kollegen von UBS wiederum hätten angesichts des makroökonomischen Umfeldes erst Ende des Jahres mit einem Aktienrückkaufprogramm gerechnet.

Kfz-Schäden nehmen zu

In den ersten sechs Monaten des Jahres bekam Axa neben der starken Volatilität der Finanzmärkte und einer Zunahme von Schäden bei Autoversicherungen wegen des nach der Coronakrise wieder zunehmenden Verkehrs auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zu spüren. Der Versicherer schätzt die durch den Krieg verursachten Schäden vor Steuern auf 300 Mill. Euro. Er sah sich vor allem mit Schadensmeldungen westlicher Flugzeugleasing-Un­ternehmen konfrontiert, deren Jets Moskau als Reaktion auf die Sanktionen des Westens als Faustpfand genommen hat. Dazu kommen Verträge, die Klauseln zu den Auswirkungen des Krieges auf Ernten enthalten. Die Unwetter in Frankreich Ende Mai/Anfang Juli wiederum haben Axa 190 Mill. Euro gekostet.

Das operative Halbjahresergebnis des Bereichs Schadenversicherungen legte 4% auf 2,37 Mrd. Euro zu, der Umsatz um 1% auf 29,3 Mrd. Euro. Während auch die Bereiche Gesundheit und Vermögensverwaltung Zu­wächse verbuchten, brachen die Erträge des Lebensversicherungsgeschäfts um 5% ein. Das operative Ergebnis der Gruppe stieg 4% auf 3,9 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis fiel mit 4,1 (i.V. 4,0) Mrd. Euro deutlich besser als erwartet aus, da Analysten laut Factset im Schnitt mit 3,4 Mrd. Euro gerechnet hatten. Axa äußerte sich zuversichtlich, die Ziele seines Strategieplans erreichen zu können. Dazu gehört vor allem eine Steigerung des operativen Ergebnisses je Aktie von im Schnitt 3% bis 7% pro Jahr bis 2023.

Axa
Kennzahlen nach IFRS
1. Halbjahr  
in Mill. Euro20222021
Erträge5514153865
  Leben1599016879
  Schaden2932628122
  Kranken87997884
  Vermögensverwaltung788704
Operatives Ergebnis39183643
Nettoergebnis41083996
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