Kreditwirtschaft

LBS-Fusionskarussell dreht sich noch schneller

Der Landschaft der acht Landesbausparkassen könnten bald nur noch fünf Institute angehören. Nun prüfen auch die Häuser für Schleswig-Holstein und Hamburg sowie für Ostdeutschland eine Fusion.

LBS-Fusionskarussell dreht sich noch schneller

ste Hamburg

Die Konsolidierung im Sektor der zur Sparkassen-Finanzgruppe zählenden acht Landesbausparkassen könnte noch mehr Fahrt aufnehmen: Die LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse (LBS Ost) und die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg (LBS SHH) prüfen einer gemeinsamen Mitteilung zufolge ihren Zusammenschluss. Über eine Fusion sprechen aktuell bereits die beiden größten Landesbausparkassen, LBS Südwest und LBBS Bayern, sowie die Nummern 3 und 4, LBS West und LBS Nord. Aus einer Vereinigung der LBS Ost (Bilanzsumme: 5,8 Mrd. Euro) mit der LBS SHH (2,9 Mrd. Euro) würde vor der LBS Hessen-Thüringen und der LBS Saar die drittgrößte der künftig möglicherweise fünf Landesbausparkassen hervorgehen – mit mehr als 500 Beschäftigten.

Die Eigentümer beider Institute hätten sich in einem „Letter of Intent“ darauf verständigt, Synergien aus einem möglichen Zusammenschluss im Detail zu analysieren, erklärten LBS Ost und LBS SHH. Eigentümer sind zum einen der Ostdeutsche Sparkassenverband und zum anderen der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 57,5% sowie die Haspa-Finanzholding mit 42,5%.

Um dauerhaft gute Angebote machen zu können und den zunehmenden regulatorischen Anforderungen im Bauspar- und Baufinanzierungsmarkt langfristig Rechnung zu tragen, könne man sich mit der LBS SHH besser aufstellen, erklärte Ludger Weskamp, Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und LBS-Ost-Aufsichtsratschef. Oliver Stolz, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein und LBS SHH-Aufsichtsrats­chef, verwies darauf, dass die LBS SHH in den vergangenen Jahren ihr Geschäft optimiert und eng an Kundenbedürfnissen ausgerichtet habe. Jetzt könne ein Zusammenschluss mit der LBS Ost gute Aussichten auf Synergieeffekte und eine langfristig starke Marktposition bieten. Im Mai hatte Stolz noch erklärt, Priorität habe bei der LBS SHH derzeit Eigenoptimierung. Im Fall einer Fusion entstünde mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, dem ehemaligen Ostteil Berlins, Sachsen-Anhalt, Sachsen sowie Hamburg und Schleswig-Holstein ein Geschäftsgebiet mit 15,1 Millionen Einwohnern.

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