Beschäftigung

Sparkassensektor schichtet um

Die Spitzeninstitute im Sparkassensektor haben im vergangenen Jahr Stellen in den Kernbanken gestrichen und dafür in neuen Geschäftsfeldern aufgebaut.

Sparkassensektor schichtet um

Bloomberg Frankfurt

Die Spitzeninstitute des Sparkassensektors, also Landesbanken und DekaBank, haben vergangenes Jahr ihren Personalbestand angepasst. Fast überall wurden Stellen in den Kernbanken abgebaut, während an anderen Stellen neue Geschäfte hinzugekommen sind oder Wachstumsfelder ausgebaut wurden. Was das unterm Strich für die Größe der Belegschaften bedeutet, verrät ein Blick in die Geschäftsberichte, die inzwischen fast vollständig vorliegen. Dabei wird auch deutlich, dass Frauen auf Führungsebenen stark unterrepräsentiert sind.

LBBW baut 200 Stellen ab

Im LBBW-Konzern ist die Zahl der Mitarbeiter zu Ende Dezember auf 9 893 gesunken, 228 weniger als ein Jahr zuvor. Das durchschnittliche Alter in der Bank stieg leicht auf 46 Jahre, die durchschnittliche Be­triebszugehörigkeit kletterte auf knapp 20 Jahre. Die LBBW hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in mittleren und oberen Management-Ebenen deutlich zu erhöhen. Während 2021 etwas mehr als die Hälfte aller Beschäftigten weiblich war, lag der Frauenanteil in Führungspositionen bei nur 21%.

DKB stellt ein

Im BayernLB-Konzern lag die Anzahl der Mitarbeiter zum Jahresende bei 8 481, ein Rückgang von 51. Der Abbau von 209 Stellen bei der BayernLB selbst wurde durch Einstellungen bei der Tochter DKB teilweise wieder aufgefangen. Das durchschnittliche Alter betrug 44 Jahre. Bei der Gesundheitsquote, also dem Verhältnis von krankheitsbedingten Fehltagen zu Sollarbeitstagen, ergab sich ein Wert von 96,6 %. Während insgesamt das Verhältnis zwischen Frauen und Männern nahezu ausgeglichen war, kamen Frauen nur auf einen Anteil von 33 % an Führungspositionen. 

Mehr Personal bei der Helaba

Im Helaba-Konzern wurden im Jahresdurchschnitt 6 267 Mitarbeiter beschäftigt, 29 mehr im Vergleich zum Vorjahr. Etwa die Hälfte aller Beschäftigten war über 50 Jahre alt. Knapp ein Zehntel der Kollegen war jünger als 30 Jahre. Frauen kamen insgesamt auf einen Anteil von 47 %, unter den Führungskräften lag ihre Quote bei lediglich 23 %. Im Rahmen einer freiwilligen Verpflichtung sollen perspektivisch über 30 % aller Führungskräftepositionen mit Frauen besetzt werden.

Die DekaBank meldete zum Ende des Jahres 4 854 Mitarbeiter, 143 mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen hatte 2021 den Fondsanbieter Iqam Invest übernommen. Rund 77 % aller Mitarbeiter waren in Vollzeit. Das Durchschnittsalter der aktiv Beschäftigten stieg leicht auf 45 Jahre. Im Jahresmittel arbeiteten mehr als 80 % der Kollegen mobil. Innerhalb Deutschlands betrug der Frauenanteil zum Jahresende insgesamt 39 %, in den Führungsebenen stieg er leicht auf 20 %. Die Fluktuationsquote im Inland lag bei 3,1 % und damit unter dem Niveau des Vorjahres von 4,9 %.

Bei der Nord/LB waren zum Jahresende 4 370 Menschen beschäftigt, 475 weniger als Ende 2020. Die Bank befindet sich nach einer milliardenschweren Stützung gerade im Umbau, der auch einen deutlichen Abbau von Stellen vorsieht. Die Bank hat zwar Eckdaten für 2021 veröffentlicht, aber bislang keinen Geschäftsbericht. Deshalb liegen noch keine Details zur Personalstruktur vor. Ende 2020 lag der Anteil der Frauen an der Belegschaft bei 51 %, der an den Führungspositionen bei 21 %.

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