Aktienmarkt

Dax fehlt die Dynamik

Vor der Zinssitzung der Fed am Mittwoch haben sich die Anleger am europäischen Aktienmarkt mit Käufen zurückgehalten.

Dax fehlt die Dynamik

ku Frankfurt

Dem Dax hat am Dienstag die Dynamik gefehlt, er rutschte zeitweilig in negatives Terrain, um die Börsensitzung dann mit einem kleinen Plus von 0,7% bei 14040 Zählern zu beenden. Der Euro Stoxx 50 legte ganz leicht um 0,6% auf 3754 Punkte zu.

Händler sagten dazu, die Akteure am Markt hätten sich vor der Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve am Mittwoch zurückgehalten. Erwartet wird, dass die US-Notenbanker den Leitzins gleich um 50 Basispunkte anheben. Höhere Zinsen verteuern die Finanzierung vieler Unternehmen und reduzieren damit die Attraktivität der Aktien.

Nach dem Kurssturz vom Vortag um knapp 30% legte der Kurs des Immobilienwertes Adler Group um 33,3% auf 6,83 Euro zu. Marktteilnehmer sprachen von spekulativen Käufen. Das Unternehmen hatte vom Wirtschaftsprüfer KPMG kein Testat für seine Jahreszahlen erhalten.

Im Dax zeigten sich Covestro sehr schwach mit einem Minus von 4,9% auf 39,40 Euro. Der Kunststoffhersteller rechnet für das laufende Quartal mit erheblichen Belastungen durch die Lockdowns in China. Dies werde das Unternehmen im zweiten Quartal recht stark treffen, sagte Finanzchef Thomas Toepfer der Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen unterhält einen größeren Produktionsstandort in Schanghai. Zudem wird davon ausgegangen, dass sich die Energiekosten des Konzerns im laufenden Jahr auf 1,7 bis 2 Mrd. Euro verdoppeln. Bislang war das Unternehmen von einem Anstieg der Energiekosten um 50% ausgegangen.

Trotz der Vorlage positiv aufgenommener Quartalszahlen gaben Deutsche Post um 0,3% auf 40,20 Euro nach. Händler sagten, auch Wettbewerber hätten zuletzt am Aktienmarkt nicht von positiven Zahlen profitieren können.

In Paris überraschte die französische Großbank BNP Paribas (+4,9% auf 51,15 Euro) mit einem Gewinnsprung. Sämtliche Geschäftsbereiche der Bank zeigten sich verbessert, Kritik gab es lediglich an der Kernkapitalquote, die als recht enttäuschend empfunden wurde. Nach Einschätzung der Analysten der US-Investmentbank­ Jefferies hat das Ergebnis die Markterwartungen leicht übertroffen. Dies sorgte auch für ein positives Sentiment für andere Bankentitel. So verteuerten sich Deutsche Bank um 4,1% auf 9,86 Euro. Nach Einschätzung von Analysten werden die Bankentitel derzeit aber auch durch die Perspektive steigender Zinsen angeschoben.

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat seine Prognose für die Gewinnmarge gesenkt. Die Anleger nahmen dies dem Unternehmen jedoch nicht krumm, der Aktienkurs legte nach einem schwächeren Start in den Handel um 4,3% auf 25,48 Euro zu.