Aktienmarkt

Dax verliert Schwung

Europas Anleger haben zum Wochenauftakt Elan vermissen lassen. Schwache Konjunkturdaten aus China drückten die Stimmung. Indes legten Hellofresh nach endgültigen Quartalszahlen kräftig zu.

Dax verliert Schwung

xaw Frankfurt

Europas Aktienmärkte haben zum Auftakt der neuen Handelswoche Schwung vermissen lassen. Der Dax rutschte nach leichten Auftaktgewinnen schnell in die Verlustzone und beendete den Handel noch mit einem leichten Plus von 0,2% auf 13817 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,3% auf 3790 Zähler zu.

Hatten Anzeichen einer nachlassenden Inflation in den USA die Börsen in der vergangenen Woche angetrieben, stimmten schwache Konjunkturdaten aus China die Anleger am Montag besorgt. Hinzu kamen erneut steigende geopolitische Spannungen: Nach der Visite der demokratischen US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan besuchte eine weitere US-Delegation die Hauptstadt Taipeh. Auch die niedrigen Wasserstände im Rhein, die zu Einschränkungen für die Schifffahrt führen, ziehen Befürchtungen einer weiteren wirtschaftlichen Eintrübung nach sich.

Unterdessen glauben die Strategen von UBS Asset Management, dass der konjunkturelle Abschwung, insbesondere in den USA, an den Aktienmärkten noch nicht eingepreist ist. Die Erwartungen der Analysten für die Entwicklung der Unternehmensgewinne seien noch zu optimistisch – Abwärtskorrekturen seien die Voraussetzung dafür, dass Aktien einen Boden finden könnten. Zudem müssten Anleger bedenken, dass die Federal Reserve selbst bei einem weniger aggressiven geldpolitischen Straffungskurs noch lange nicht expansiv agiere.

In Bezug auf die Einzelwerte im Dax standen vorerst allerdings die Ergebnisse der Berichtssaison im Fokus. Unter den Tagesgewinnern im deutschen Leitindex waren Hellofresh, die nach endgültigen Zahlen um 2,7% auf 30,82 Euro zulegten. Zwar verlor der Kochboxenversand angesichts der eingetrübten Konjunkturlaune zwischen April und Juni gegenüber dem ersten Quartal 500000 aktive Kunden. Allerdings zeigte sich die Konzernführung zuversichtlich, dass sowohl die Jahresziele als auch das Mittelfristziel von 10 Mrd. Euro bis 2025 erreichbar seien. Die Analysten der Deutschen Bank bekräftigen daraufhin ihre Kaufempfehlung für den Titel.

Im MDax zählten Uniper zu den stärksten Werten. Zeitweise legten sie um 10,2% zu, bei Handelsschluss lagen sie mit einem Plus von 4% auf 7,75 Euro. Das Augenmerk der Investoren richtete sich dabei auf die Gasumlage, über die Versorger ab Herbst höhere Beschaffungskosten an Kunden weitergeben können.