Devisenmarkt

Dollar gewinnt als sicherer Hafen deutlich hinzu

Der Dollar-Index hat am Montag deutlich zugelegt und ist auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten belastete den Euro zu Wochenbeginn.

Dollar gewinnt als sicherer Hafen deutlich hinzu

wbr Frankfurt

Der Dollar-Index hat am Montag deutlich zugelegt und ist auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen legte der Dollar um 0,6% auf 101,82 Punkte zu. Das Niveau erreichte der Greenback zuletzt im März 2020. Unter Marktteilnehmern wurde auf die steigende Risikoaversion verwiesen, von der der Dollar zumeist profitiert.

Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten belastete den Euro zu Wochenbeginn. Der Wahlsieg des französischen Präsidenten Emmanuel Macron konnte die Gemeinschaftswährung nicht stützen. Vor fünf Jahren hatte der Macron-Sieg eine deutliche Aufwertung der Gemeinschaftswährung mit sich gebracht. Am Abend notierte der Euro-Kurs bei 1,0703 Dollar und damit 0,8% niedriger. Im Verlauf war der Euro unter 1,07 Dollar abgerutscht. Die Verluste beim Euro ergaben sich vor dem Hintergrund schwacher europäischer Aktienmärkte. Weiterhin negativ belastet den Markt die Perspektive von stark steigenden US-Leitzinsen, die extreme Inflation, der Ukraine-Krieg und die sich zuspitzende Corona-Situation in China.

Der Yuan steuert aufgrund wachsender Sorgen über eine wirtschaftliche Verlangsamung in China auf seine Verlustserie zu. Die chinesische Währung fiel auf ein Einjahrestief und notierte am Abend bei 6,5577 Yuan pro Dollar. Das bedeutet ein Minus von 0,9%. „Es ist höchste Zeit, durch den Exportboom, der in den letzten Jahren Yuan-Stärke erzeugte, hindurchzuschauen und sich zu fragen, wie viel von der bisherigen Yuan-Stärke mittel- bis langfristig gerechtfertigt ist“, schreibt Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Dass dieser Sinneswandel so plötzlich komme, spreche nicht für die Weitsicht des Devisenmarktes.