Devisenmarkt

Euro fällt nach Halbjahreshoch zurück

Der Euro hat am Donnerstag vorübergehend von der Aussicht auf weitere EZB-Zinserhöhungen profitiert. Nach einem Anstieg auf Halbjahreshoch fiel die Gemeinschaftswährung aber zurück.

Euro fällt nach Halbjahreshoch zurück

xaw Frankfurt

Der Euro hat sich am Donnerstag schwankungsanfällig gezeigt. Im Verlauf profitierte die Gemeinschaftswährung zeitweise von der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in der Eurozone und kletterte bis auf 1,0735 Dollar, was den höchsten Stand seit Juni bedeutete. Zwar hob die Europäische Zentralbank ihren Leitzins um 50 Basispunkte und damit weniger deutlich an als zuletzt – allerdings betonte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auch, dass weitere Erhöhungen im aktuellen Tempo erfolgen dürften, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Bis zum Abend gab der Euro indes wieder auf 1,0654 Dollar nach, ein Minus von 0,3% gegenüber dem Vortag. Einerseits kommt bei Marktteilnehmern wieder die Furcht auf, dass die Notenbank die ohnehin schon angeschlagene Eurozonenwirtschaft durch zu starke geldpolitische Straffungen unter massiven Druck setzt.

Zudem machte der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, im Rahmen des Zinsentscheids klar, dass auch die US-Notenbank vorerst nicht von ihrem restriktiven Kurs abrücken dürfte. Für das kommende Jahr signalisierte der Währungshüter sogar mehr Zinserhöhungen als bisher. Erst für 2024 gäbe es dann eine Aussicht auf Zinssenkungen. Die Entschlossenheit der Fed, die Inflation in Richtung ihrer flexiblen Zielmarke von 2% zu drücken, weckt bei Analysten die Sorge vor einem anhaltend übermächtigen Dollar. Im laufenden Jahr fiel der Euro erstmals seit 2002 unter die Parität zum Greenback.