Devisenmarkt

Euro leidet unter eingetrübter Konjunktur­erwartung

Neuerliche Spannungen zwischen dem Westen und Russland sowie eingetrübte Konjunkturerwartungen haben den Euro am Montag belastet. Die Gemeinschaftswährung rutschte unter die Marke von 1,10 Dollar ab.

Euro leidet unter eingetrübter Konjunktur­erwartung

xaw Frankfurt

Der Euro ist am Montag wieder unter die Marke von 1,10 Dollar abgerutscht. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung zu 1,0992 Dollar, ein Minus von 0,6% gegenüber dem Referenzkurs vom Freitag. Angesichts neuerlicher Spannungen zwischen dem Westen und Russland steuerten die Anleger den Greenback als sicheren Hafen an. Der gegen einen Korb aus sechs Industrieländerwährungen gewichtete Dollar-Index stieg bis zum Abend um 0,2%.

Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg trüben die konjunkturellen Erwartungen weiterhin. So setzte der entsprechende Index der Investment-Beratungsgesellschaft Sentix im April um 11 auf minus 18 Punkte zurück und er­reichte den niedrigsten Stand seit Juli 2020. Sowohl für die Eurozone als auch für Deutschland ist laut Sentix mit einer Rezession zu rechnen.

Die Commerzbank sieht von geldpolitischer Seite indes positive Signale für den Euro. Zwar werde die Europäische Zentralbank ihren Leitzins viel vorsichtiger anheben als die Federal Reserve. Doch allein, dass sich die EZB von ihrer ultraexpansiven Geldpolitik verabschiede, könne für die europäische Gemeinschaftswährung Unterstützung liefern.

Der australische Dollar befand sich unterdessen im Aufwind. Bis zum Abend legte er um 0,7% auf 0,7550 Dollar zu. Zuletzt hatte der „Aussie“ von steigenden Rohstoffpreisen so­wie der Erwartung kräftiger Zinserhöhungen durch die Reserve Bank of Australia ab Juni profitiert. Die Währungshüter kommen am Dienstag zu einer geldpolitischen Sitzung zusammen. Sollten sie dabei ihre bisherige abwartende Haltung bestätigen, könnte dies laut Analysten zu Rückschlägen für den australischen Dollar führen.