Aktienmarkt

Gassorgen belasten

Der Dax hat nach der Inanspruchnahme von „Force majeure“ durch die russische Gazprom einen Teil seiner anfänglichen Gewinne wieder eingebüßt.

Gassorgen belasten

ku Frankfurt

Der deutsche Aktienmarkt ist kräftig in den Handel gestartet und hat die Gewinne zunächst im Tagesverlauf verteidigen können. Dann jedoch hat die Nachricht, dass der russische Gasexporteur Gazprom zumindest gegenüber einem einzelnen europäischen Kunden „Force majeure“ erklärt hat, für eine gewisse Eintrübung der Stimmung gesorgt. Händlern zufolge nehmen die Sorgen, dass es zu einem Ende der russischen Gaslieferungen nach Europa kommen könnte, weiter zu. Der Dax rückte im Tagesverlauf bis auf 13062 Punkte vor. Den Handel beendete er dann jedoch mit einem kleineren Plus von 0,7% bei 12960 Zählern. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,8% auf 3506 Zähler zu.

Fest zeigten sich im Dax BASF mit einem Aufschlag von 3,1% auf 42,72 Euro. Die Analysten der Großbank Bank of America raten zum Kauf der Aktie bei einem Kursziel von 50 Euro. Damit revidieren sie ihre zuletzt skeptischere Haltung gegenüber dem Konzern. Sie betonen, am Markt würden die Absicherungsgeschäfte der Öl- und Gastochter Wintershall unterschätzt.

Covestro verzeichneten einen Anstieg von 2,1% auf 32,88 Euro. Händler verwiesen auf ein Interview mit Finanzvorstand Thomas Toepfer in der Börsen-Zeitung. Darin betont Toepfer, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde im zweiten Quartal am oberen Rand der prognostizierten Spanne von 430 bis 560 Mill. Euro liegen.

Zu den Gewinnern gehörten auch Volkswagen-Vorzüge mit einem Anstieg von 2,8% auf 135,96 Euro. Die Sportwagentochter Porsche soll noch im laufenden Jahr an die Börse gebracht werden. Geplant soll eine Notierung im vierten Quartal sein.

Nach einem Kursverlust zum Handelsauftakt zeigten sich im MDax Delivery Hero sehr fest mit einem Aufschlag von 8% auf 39,06 Euro. Gedrückt haben zunächst reduzierte Wachstumsziele des britischen Wettbewerbers Deliveroo. Dann gab es jedoch Stimmen aus der Bundespolitik, wonach im Herbst mit neuen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu rechnen sei.

Die Aktie des Energieversorgers Uniper verzeichnete ein Plus von 0,9% auf 9,45 Euro, obwohl das Unternehmen bekannt gab, seine verbleibenden Liquiditätsreserven anzuzapfen. So sei die Kreditfazilität der staatlichen KfW über 2 Mrd. Euro nun vollständig in Anspruch genommen worden. Es werde nun eine Anhebung der Kreditlinie der KfW beantragt.

Alstria Office legten um 4,8% auf 11,45 Euro zu. Der Büroimmobilienspezialist sicherte sich einen Kredit über 500 Mill. Euro, der für eine Sonderdividende an die Aktionäre verwendet werden soll.