Rohstoffe

Ölpreise zeigen sich schwankungsanfällig

Die Ölpreise haben am Dienstag um ihre Vortagesniveaus geschwankt. Unter den Marktteilnehmern herrscht Verunsicherung über die Nachfrageentwicklung und das geplante EU-Embargo auf russisches Öl.

Ölpreise zeigen sich schwankungsanfällig

xaw Frankfurt

Nach ihren scharfen Rücksetzern zum Wochenauftakt haben sich die Ölpreise am Dienstag schwankungsanfällig gezeigt. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude pendelte im Verlauf um ihr Vortagesniveau und lag am Abend mit einem Minus von 0,6% auf 105,33 Dollar pro Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate wurde indes 0,4% leichter zu 102,66 Dollar gehandelt.

Zuvor hatte eine drastische Abkühlung der chinesischen Konjunktur Sorgen bezüglich der Nachfrageentwicklung am Ölmarkt ausgelöst. Diese wurden dadurch verstärkt, dass Saudi-Arabien die offiziellen Verkaufspreise für asiatische Teilnehmer senkte. Zwar war an den chinesischen Rohölimporten im April laut der Commerzbank noch kein Effekt der strikten Corona-Gegenmaßnahmen Pekings ablesbar, allerdings sind die Kraftstoffvorräte wegen der Corona-Lockdowns stark gestiegen. In der Folge hat der größte Raffineriebetreiber der Volksrepublik seine Verarbeitung seit der zweiten Märzhälfte laut eigenen Angaben deutlich reduziert.

Für Verunsicherung unter den Marktteilnehmern sorgt zudem der Widerstand Ungarns gegen geplanten Sanktionen der Europäischen Union auf Ölimporte aus Russland. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war am Montag nach Budapest gereist, um den ungarischen Premierminister Viktor Orbán zu treffen. Die Gespräche sollen zwar „Fortschritte“, aber keinen Durchbruch gebracht haben. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron diskutierte mit Orbán über die Energiesicherheit in Europa. Ungarn ist stark von russischem Öl abhängig und fordert von Brüssel laut EU-Diplomaten unter anderem längere Fristen für einen Importstopp sowie finanzielle Hilfen für die Umstellung der Versorgung.