Aktienmarkt

Porsche-IPO beflügelt VW

Der geplante Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche hat VW-Stämme und -Vorzüge beflügelt. Der Dax legte um 0,9% zu.

Porsche-IPO beflügelt VW

wrü Frankfurt

Nach dem Kursrückschlag vom Vortag haben die europäischen Aktienmärkte Erholungstendenzen gezeigt. Allerdings konnten die Gewinne dann im Verlauf nicht ganz gehalten werden, zumal die US-Börsen leichter eröffneten. Ohnehin hielten sich die Marktteilnehmer vor der Sitzung der EZB am Donnerstag, bei der inzwischen eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte als wahrscheinlich gilt, eher zurück. Zugleich ist die Unsicherheit groß, wie sich die Energiekrise weiter entwickeln wird. Der Dax schloss 0,9% verbessert auf 12871 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,3% auf 3500 Zähler.

Nach Ansicht der technischen Analysten von Indexradar bleibt die Anfälligkeit des Dax hoch. Inzwischen drohe eher ein Rückfall auf der Südseite um 12600 Punkte, was weitere Verluste an die nach wie vor markante Haltezone im Bereich der 12400er Marke wahrscheinlich mache.

Im Dax profitierten Volkswagen-Vorzüge von der Mitteilung, dass die Sportwagen-Tochter Porsche Ende September/Anfang Oktober den Gang an die Börse anstrebt. VW-Vorzüge gewannen 3,7% auf 148,82 Euro. Die Analysten der UBS empfehlen die VW-Vorzugsaktie unverändert mit einem Kursziel von 230 Euro zum Kauf. Die nicht im Dax vertretenen VW-Stämme gewannen 5,9% auf 193,35 Euro.

Die Vorzugsaktien der Porsche SE, welche wiederum die Mehrheit an den VW-Stammaktien besitzt, wiesen im Sitzungsverlauf hohe Kursschwankungen auf, was zeigt, dass es Investoren schwerfällt, die Auswirkungen des komplexen IPOs für die Porsche SE zu bewerten. Die im Dax vertretene Vorzugsaktie der Porsche SE schloss 0,2% leichter auf 69,30 Euro.

Lufthansa profitierten davon, dass die Piloten nicht wieder streiken, und gewannen 1,5% auf 5,95 Euro. Infolge einer positiven Analystenstudie legten Delivery Hero um 7,7% auf 44,40 Euro zu. Commerzbank verbesserten sich um 4,6% auf 7,04 Euro. Die Analysten des Bankhauses M.M. Warburg haben ihr Modell für die Commerzbank überarbeitet und sehen trotz Gegenwinds gute Aussichten für die Umsätze und die Erträge der Bank. Sie empfehlen daher die Aktie mit einem Kursziel von 8,20 Euro zum Kauf.

Bei Uniper hat sich der massive Kursverfall der vergangenen Tage und Wochen fortgesetzt. Die Aktie verlor 5,7% auf 4,73 Euro. Aufgrund der zuletzt schwachen Performance muss Uniper per 19. September vom MDax in den SDax absteigen.

Positive Nachrichten gab es vom Modeschmuckanbieter Bijou Bri­gitte. Die Gesellschaft meldete eine massive Umsatzsteigerung und einen Gewinn von 11,7 Mill. Euro im ersten Halbjahr. Auch für das Gesamtjahr fiel die Prognose positiv aus. Die Aktie gewann 3,6% auf 37 Euro.