Anlegerstimmung

Stimmung der Fonds wird sehr düster

Laut der globalen Umfrage von Bank of America hat sich die Stimmung der Fonds weiter eingetrübt. Dadurch hat die Untergewichtung von Aktien einen Rekordwert erreicht.

Stimmung der Fonds wird sehr düster

ck Frankfurt

Die Stimmung der Fonds hat sich deutlich weiter eingetrübt. Das geht aus der globalen Fondsmanagerumfrage von Bank of America (BoA), die in der Zeit vom 2. bis zum 8. September durchgeführt wurde, hervor. So ist der Durchschnitt der von den Fonds angegebenen Kassaquote auf 6,1% nach 5,7% im August gestiegen. Seit Beginn der Erhebungen haben die Kassaquoten nur einmal, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, einen höheren Wert erreicht.

Als größte Risiken nannten 36% eine anhaltend hohe Inflation, 20% falkenhafte Notenbanken und jeweils 17% die geopolitische Lage und eine Rezession. Netto 72% nach im Vormonat rekordhohen 77% (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Umfrageteilnehmer) erwarten auf Sicht von zwölf Monaten eine schwächere Weltwirtschaft. Allerdings geht auf dem derzeit hohen Niveau der In­flation ein Nettoanteil von 79% nach 80% im Vormonat von einer niedrigeren Teuerung in zwölf Monaten aus.

Extrem skeptisch sind die Fonds für die Unternehmensgewinne. Der Nettoanteil der Befragten, die auf Sicht von zwölf Monaten mit einer schlechteren Gewinnentwicklung rechnen, ist von August auf September um 5 Prozentpunkte auf rekordhohe 84% gestiegen. Entsprechend gestalten sich die Wünsche an die Verwendung der freien Mittel der Unternehmen. Per saldo 49% plädieren für die Stärkung der Bilanzen, während der Anteil der Fonds, die Investitionen befürworten, mit 25% auf den niedrigsten Stand seit dem Juni 2020 gesunken ist. 20% stimmen für Auskehrungen an die Anteilseigner.

Die Verunsicherung spiegelt sich auch in der Anlagepositionierung deutlich wider. Der Anteil der Befragten, die derzeit geringere Risiken als üblich eingehen, ist im Vergleich zum Vormonat um 13 Prozentpunkte auf rekordhohe 60% gestiegen. Ferner ist der Nettoanteil der in Aktien untergewichteten Fonds um 26 Prozentpunkte auf ebenfalls rekordhohe 52% hochgeschnellt.

Unter den Anlageregionen haben vor allem die Vereinigten Staaten Federn gelassen. Waren dort im August noch 11% übergewichtet, sind nun netto 4% untergewichtet. Ferner sind nun 2% im Euroraum untergewichtet, nachdem im Vormonat noch 6% übergewichtet waren. Nach Angaben von Bank of America ist das die bislang schwächste Allokation für die Region.

Der Rückzug aus den USA ging mit einem starken Ausstieg aus dem Technologiesektor einher. In der Branche sind nun 10% unterge­wichtet, nachdem im August noch 9% übergewichtet waren. Dagegen sind in Banken nun 3% überge­wichtet, nachdem im Vormonat noch 8% untergewichtet waren. Auch Basiskonsumgüter und Energie stiegen in der Gunst der Fonds, während Industriewerte das Nachsehen hatten.

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