Aktienmarkt

Taiwan-Krise belastet Dax

Geopolitische Spannungen aufgrund des Besuchs der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan haben am Dienstag den europäischen Aktienmarkt belastet.

Taiwan-Krise belastet Dax

ku Frankfurt

Geopolitische Spannungen wegen des Besuchs der US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan haben am Dienstag auf dem europäischen Aktienmarkt gelastet. Der Dax gab um 0,2% auf 13449 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,6% auf 3685 Zähler.

Bei der Reise der Sprecherin des Repräsentantenhauses nach Taipeh handelt es sich um den höchsten Besuch eines US-Politikers in Taiwan seit rund einem Vierteljahrhundert. Beobachter halten es nun für möglich, dass China wirtschaftliche Sanktionen gegen Taiwan verhängt und dass im Gegenzug die USA und die EU Sanktionen gegen China beschließen könnten. Dies würde die konjunkturelle Situation in Europa zu­sätzlich belasten.

Sehr schwach zeigten sich im Dax Zalando mit einem Minus von 3,2% auf 26,12 Euro. Gemäß einem Pressebericht aus der vergangenen Woche erwägt das Unternehmen den Eintritt in den amerikanischen Markt, wozu eine dreistellige Millionensumme investiert werden soll. Die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley äußern sich nun kritisch zu diesem Schritt. Für ein solches Vorhaben sei Zalando bilanziell nicht stark genug. Die Übernahme eines Wettbewerbers sei strategisch nicht sinnvoll.

Schwach zeigten sich am Dienstag auch andere Werte, die stark vom privaten Konsum abhängig sind. So ermäßigten sich Puma um 3,7% auf 64,82 Euro, Hellofresh um 1% auf 27,64 Euro und Adidas um 2,3% auf 167,08 Euro. Puma und Adidas sind zudem stark von ihrem Asiengeschäft abhängig.

Covestro legten um 1,4% auf 33,51 Euro zu. Im zweiten Quartal haben dem Kunststoffhersteller Preiserhöhungen zu einem Umsatzwachstum verholfen. Die Erlöse kletterten in den drei Monaten um knapp 19% auf 4,7 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Am Freitag hatte Covestro allerdings seine Erwartungen für das Gesamtjahr mit Blick auf die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise gesenkt.

Der Kurs von Siemens Energy reduzierte sich um 1,5% auf 15,30 Euro, nachdem die Windenergietochter Siemens Gamesa ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr noch einmal gekürzt hatte. Siemens Gamesa selbst verzeichneten einen nur moderaten Kursrückgang von 0,5% auf 17,91 Euro. Wie Siemens Gamesa mitteilte, wird nun mit einer operativen Ergebnismarge für das gesamte Geschäftsjahr von –5,5% gerechnet. Andere Titel aus der Branche zeigten sich hingegen fester. So verzeichneten die Aktien der dänischen Vestas einen Kursanstieg von 1,1% auf 188,02 dkr.