Schweizer Privatbank

UBP setzt auf Aktien-Hedgefonds

Die Schweizer Privatbank UBP traut Aktien-Hedgefonds nach einem schwachen Jahr eine kräftige Erholung zu. Ein zunehmendes Gefälle innerhalb des Aktienmarkts eröffne ihnen Chancen zur Outperformance.

UBP setzt auf Aktien-Hedgefonds

xaw Frankfurt

Die Schweizer Privatbank UBP erwartet 2023 trotz eines pessimistischen Ausblicks für die Aktienmärkte starke Erträge von Hedgefonds mit Equity-Long-Short-Strategien. Denn die makroökonomischen Verschiebungen des abgelaufenen Jahres dürfte nach Ansicht des Geldhauses ein starkes Gefälle zwischen verschiedenen Dividendentiteln nach sich ziehen. Denn nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sowie den rasanten Anstiegen von Inflation und Zinsen rückten die Fundamentaldaten der Unternehmen verstärkt in den Fokus.

Eine Divergenz zwischen Aktien von Unternehmen mit starken Bilanzen und von solchen mit schwachen Fundamentaldaten berge für Hedgefonds, die in aus ihrer Sicht unterbewerte Titel investieren und überbewerte leerverkaufen, die Chance zu einer deutlichen Outperformance gegenüber der Benchmark. Die Suche nach diesem Alpha sei schließlich auch der Hauptgrund für Investitionen in Equity-Long-Short-Hedgefonds. UBP setzt insbesondere auf liquide Vehikel, die ihre Portfolios schnell neu ausrichten können, wenn sich der Ausblick für die Aktienmärkte aufhellen sollte.

Für Hedgefonds mit Long-Short-Strategien gilt eine Wende als entscheidend, enttäuschten sie im vergangenen Jahr doch die Erwartungen vieler Anleger deutlich. Der Equity Hedge Total Index des Analysedienstleisters Hedge Fund Research (HFR) hat 2022 infolge von großflächigen Sektor- und Faktorrotationen um 10,4% nachgegeben. Damit schnitt er zwar besser ab als die Total-Return-Variante des Standard-Aktienbarometers MSCI All Country World, die um 18,4% zurücksetzte. Doch Investoren waren aus den Vorjahren eine deutlich stärkere Outperformance des Hedgefonds-Index gewöhnt.

Makro-Strategien stark

Dagegen haben Makro-Vehikel, deren Manager volkswirtschaftliche Umwälzungen und ihre Auswirkungen auf die Zinsentwicklung sowie die Devisen-, Rohstoff- und Aktienmärkte zu antizipieren suchen, ein äußerst starkes Jahr hinter sich. Während das Gesamt-Hedgefondsbarometer 2022 um 4,3% nachgegeben hat, stachen Makro-Strategien mit einem Plus von durchschnittlich 2,8% hervor. Der Wert wird allerdings durch die schwache Performance Emerging-Markets-fokussierter Vehikel getrübt. Hedgefonds mit Schwerpunkt auf den Industrienationen erzielten Erträge von 10 bis 15%.

Nach der positiven Entwicklung des Vorjahres erwartet UBP nun zunächst eine Konsolidierungsphase, bis das Segment wieder weniger überlaufen sei und sich neue Trends abzeichneten. Dann sei allerdings mit einem neuen Aufschwung zu rechnen, UBP traut dem HFR-Subindex für Makro-Hedgefonds im Gesamtjahr 2023 Zuwächse von 6 bis 8% zu, einzelne Spitzenmanager könnten auch eine Performance von 10 bis 14% liefern. Angesichts hoher Kassenquoten und der Erwartung weiter steigender Anleiherenditen werde der Carry, also der laufende Ertrag von Bonds, zu einem wichtigen Bestandteil der Performance.