Hedgefonds

UBP sieht Makro-Vehikel als stärkste Performer

Makro-Hedgefonds haben infolge des Ukraine-Kriegs und der geldpolitischen Wende durch die Fed schwere Tests hinter sich. Die Schweizer Privatbank UBP ist für die Vehikel aber optimistisch.

UBP sieht Makro-Vehikel als stärkste Performer

xaw Frankfurt

Laut der Schweizer Privatbank UBP dürften Makro-Strategien für Hedgefonds in den kommenden Monaten die stärkste Performance liefern. Infolge des Ukraine-Kriegs und der geldpolitischen Wende der Federal Reserve hätten diese Vehikel bereits schwere Tests durchmachen müssen. In der Folge sei es zu Anstiegen der Volatilität und großen fundamentalen Bewegungen gekommen. Zudem hätten sich Kernmärkte im Fixed-Income- und Devisenbereich illiquide entwickelt.

Makro-Manager mit Schwellenländerfokus hätten russische Assets zwar niedrig allokiert und ihre noch vorhandenen Anlagen nach dem Überfall auf die Ukraine rapide zurückgefahren. Allerdings hätten sie durchaus Long-Positionen bei ukrainischen Staatsanleihen gehalten, deren Kurse im Verlauf des Kriegs deutlich eingebrochen seien.

Aus technischer Sicht sei der langfristige Trend für Makro-Strategien aber positiv, wie die gleitenden Performance-Durchschnitte über die vergangenen zwölf Monate sowie drei und fünf Jahre zeigten. Zwischen verschiedenen Makro-Hedgefonds dürften nach Ansicht von UBP indes erhebliche Renditeunterschiede entstehen. So ist die Schweizer Privatbank in Bezug auf Makro-Vehikel mit Währungsfokus vorsichtig eingestellt, dagegen zeigen sich ihre Investmentspezialisten äußerst überzeugt von Rohstoff-Strategien.

Weniger Gedränge am Markt

Bereits im dritten Quartal 2021 hatten sie die Einstufung für diese Hedgefonds aufgrund fundamentaler Angebotsengpässe angehoben. Zudem hätten sich in den Vorjahren zahlreiche Manager aus der Assetklasse verabschiedet – da diese weniger überlaufen gewesen sei, hätten sich auch mehr Möglichkeiten geboten, Überrenditen zu erzielen. Die Preisentwicklungen, die sich aus der Rohstoffknappheit und dem Ukraine-Krieg ergeben hätten, bedingten sowohl steigende Opportunitäten als auch höhere Trading-Risiken. Long positionierte globale Manager und Strategien, die technischen Trends folgten, profitierten von einem Anstieg der Rohölpreise.

Dagegen hätten Relative-Value-Hedgefonds – also Vehikel, die Investments vor allem nach ihrer Attraktivität im Vergleich zu ähnlichen Assets oder Benchmarks bewerten – mit extremen Bewegungen der Spreads zwischen verschiedenen Handelsplätzen umgehen müssen. Die Notwendigkeit, Margin Calls zu bedienen, und die hohe Nachfrage nach Liquidität hätten das Trading-Verhalten stark geprägt.

Bei Nickel sei es aufgrund der hohen Short-Abdeckung zu extremen Preisbewegungen gekommen, infolge deren die London Metal Exchange den Handel ausgesetzt habe.

Der Handel an der Shanghai Exchange sei jedoch weitergelaufen. Manager, die in London short und in Schanghai long positioniert gewesen seien, hätten unter der resultierenden Spread-Ausweitung zwischen beiden Börsen gelitten. Manager müssten den Aufbau ihres Portfolios und ihr Risikomanagement daher so ausrichten, dass sie ihre Verluste nicht zu dem Zeitpunkt realisierten, zu dem der Stress im Markt am größten sei.