Ausschüttungen

Wohnungskonzerne gehen auf Nummer sicher

Der rapide Zinsanstieg krempelt den finanziellen Rahmen der Wohnungskonzerne fundamental um. Daher ist die Branche gezwungen, die Ausschüttungen für 2022 auf den Prüfstand zu stellen.

Wohnungskonzerne gehen auf Nummer sicher

hek

Erst TAG Immobilien, dann LEG und nun Grand City Properties: Die Liste der Wohnimmobilienkonzerne, die einen Dividendenausfall für das Geschäftsjahr 2022 ankündigen, wird zusehends länger. Eine Ausnahme ist gewissermaßen Marktführer Vo­novia, der es bei einer Halbierung auf 0,85 Euro belässt. Die Ausschüttungskürzungen zeigen, wie ausgeprägt die Katerstimmung in der Branche nach der langen Sause mit immer höheren Bestandsbewertungen, üppigen Dividendenzahlungen und diversen Zu­käufen inzwischen ist. Denn der rapide Zinsanstieg krempelt den finanziellen Rahmen fundamental um. Dieser spielt im kapitalintensiven Immobiliensektor eine so große Rolle wie in kaum einer anderen Branche außerhalb des Finanzbereichs. Aktienemissionen verbieten sich angesichts der immensen Abschläge zum in­neren Wert quasi von selbst, und auch Bondplatzierungen sind so teuer geworden, dass die Unternehmen lieber die Finger davon lassen. Daher ist es ratsam, das Geld beisammenzuhalten. Dividende ist gut, Vorsicht ist besser.

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