Ifo-Studie

Russland umgeht Sanktionen über zentralasiatische Staaten und die Türkei

Russland umgeht laut einer Ifo-Studie westliche Sanktionen über ehemalige Mitgliedstaaten der Sowjetunion in Zentralasien sowie die Türkei. China ist zwar bedeutendster Lieferant wirtschaftlich und militärisch wichtiger Güter, spielt bei der Sanktionsumgehung aber keine Rolle.

Russland umgeht Sanktionen über zentralasiatische Staaten und die Türkei

Russland umgeht Sanktionen über Asien

ba Frankfurt

Russland umgeht laut dem Ifo-Institut die Sanktionen westlicher Güter vor allem über die GUS-Länder in Zentralasien sowie die Türkei. Die Wirtschaftsforscher untersuchten dabei Waren, die kritisch für Russlands Wirtschaft oder wichtig für die Militärindustrie sind, wie Fahrzeuge, Kugel- und Rollenlager. Armenien, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan und die Türkei hätten im Jahr 2022 50-mal mehr dieser Güter nach Russland exportiert, als sie 2019 an allgemeinen Gütern in alle Zielländer exportiert haben, ergab die Studie. "Dies deutet mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf Sanktionsumgehung hin“, sagt Ifo-Expertin Feodora Teti. Seit März 2022, dem ersten Monat nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs, kamen 8% der militärisch bedeutsamen Güter aus den GUS-Ländern. Bei den für die Wirtschaft kritischen Gütern waren es 3%. China ist mit einem Anteil von 51% der für Wirtschaft oder Militär wichtigen Güter der bedeutendste Handelspartner, die Sanktionsumgehung über China scheine aber weniger weit verbreitet zu sein, so Teti.

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