Rohstoffhandel

Klare Werte, nicht Daten

Noch mehr regulatorischer Datenmüll hätte das Chaos am Londoner Nickelmarkt im März auch nicht verhindert. Ein funktionierendes Wertesystem wäre besser.

Klare Werte, nicht Daten

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Wenn man die London Metal Exchange richtig versteht, hatten starre regulatorische Vorgaben einen erheblichen Anteil an dem Chaos, das im März am Nickelmarkt ausbrach. Die Börse musste den Handel eine Woche aussetzen, um ihn in ordentlicher Form wieder aufnehmen zu können. Wäre er einfach weitergegangen, wären offenbar Nachschussforderungen im Umfang von rund 20 Mrd. Dollar gestellt worden, was eine Reihe von Clearing-Mitgliedern in die Pleite gestürzt und den Handelsplatz am Ende funktionsunfähig gemacht hätte. Die britischen Finanzstabilitätshüter bemängelten danach fehlende Daten zum OTC-Geschäft und zum physischen Rohstoffhandel. Die Frage ist aber doch, ob mehr Transparenz entsteht, wenn noch mehr Datenmüll für Aufsichtsbehörden erzeugt wird. In diesem Fall durfte ein chinesischer Milliardär nach Herzenslust spekulieren und hätte damit fast das Finanzsystem ins Wanken gebracht. Um so etwas zu verhindern, benötigt man nicht mehr Daten, sondern ein funktionierendes Wertesystem.