Autoindustrie

Segen und Fluch der Chips

Der Halbleitermangel bringt der Autoindustrie erhebliche Nachteile. Die deutschen Premiumhersteller können die Misere aber auch zu ihrem Vorteil nutzen.

Segen und Fluch der Chips

jh

Für die Premiumautohersteller ist der Chipmangel Segen und Fluch zugleich. Auf der einen Seite könnten Daimler, BMW, Audi und Porsche weit mehr Autos verkaufen, als der Halbleitermarkt derzeit hergibt. Auf der anderen Seite lassen sich dank des knappen Fahrzeugangebots recht leicht höhere Preise durchsetzen. Die Erinnerung an Rabattaktionen zur Belebung des Geschäfts ist schon fast verblasst. Mercedes-Benz versteht es offenbar sehr gut, die begehrten Chips für Modelle mit höheren Margen zu reservieren – von den Oberklasse-SUVs bis zu den Luxusmarken Maybach und AMG. Ähnlich gelingt es den deutschen Konkurrenten im Segment, die Margen hochzuhalten oder sogar zu steigern. Freilich spricht das auch dafür, dass die Premiummarken ein attraktives Angebot haben. Dagegen stehen die Hersteller von Volumenmarken wie VW, Škoda und Opel in der Chipkrise auf verlorenem Posten. Hohe Fixkosten schlagen für sie in der Absatzmisere heftig durch. Hier hat Daimler Boden gutgemacht. Demnächst etwas mehr Chips und nach wie vor eine hohe Nachfrage: Für die Premiumhersteller sind die Aussichten glänzend.