Märkte am Mittag

Dax kämpft mit 14.000-Punkte-Marke

Von seinem schwachen Wochenauftakt hatte sich der Dax am Dienstag zunächst etwas erholt, fiel dann aber doch wieder und kreiste zuletzt um die 14.000-Punkte-Marke. Spitzenreiter im deutschen Leitindex war die Deutsche Post.

Dax kämpft mit 14.000-Punkte-Marke

Starke Firmenbilanzen ermutigen Anleger zur Rückkehr an Europas Aktienmärkte. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Dienstag zunächst um jeweils ein knappes Prozent auf 14.045 beziehungsweise 3763 Punkte. Doch das scheint nicht sehr stabil. Zuletzt sackte der Dax wieder an die 14.000-Punkte-Marke. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex noch mit plus 0,45% auf 14.002 Punkten. „Es sind im Moment zwar nicht viele, die sich trauen”, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Aber einige Mutige greifen aktuell zu.” Allerdings bleibe unklar, ob die Unternehmen angesichts Material-Engpässen, Lieferproblemen und hohen Energiepreisen auch in den kommenden Quartalen vergleichbar positive Zahlen präsentieren könnten.

Gleichzeitig wuchs am Tag vor dem US-Zinsentscheid die Anspannung am Markt. „Eine Anhebung um 0,50 Prozentpunkte und der Abbau der Bilanz scheinen beschlossene Sache zu sein”, sagte Jens Franck, Chef-Portfoliomanager des Vermögensverwalters NordIX. Spannender sei daher, welches Tempo Fed-Chef Jerome Powell für die darauffolgenden Zinserhöhungen signalisieren werde.

Bundesanleihe über Ein-Prozent-Marke

Vor diesem Hintergrund flogen Staatsanleihen aus den Depots. Die zehnjährigen US-Bonds rentierten wie zu Wochenbeginn bei bis zu 3,01%, dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Parallel dazu übersprang die Rendite der vergleichbaren Bundestitel erstmals seit fast sieben Jahren die Marke von 1% und erreichte 1,016 Prozent.

Rohstoffe verbilligten sich ebenfalls. „Die US-Notenbank steht vor dem Beginn aggressiver Zinserhöhungen, während die Konjunktur in China und der EU schwächelt”, sagte Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI. Sorgen bereiteten Investoren vor allem die Corona-Lockdowns in China. Die Furcht vor einer sinkenden Nachfrage des weltgrößten Abnehmers drückte den Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,3% auf 106,23 Dollar je Barrel (159 Liter) und für Kupfer um 2,4% auf 9536 Dollar je Tonne.

Gold büßte zeitweise ein halbes Prozent ein und war mit 1852,75 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) so billig wie zuletzt vor zweieinhalb Monaten. Durch den Anstieg der Anleihe-Renditen büße das zinslose Edelmetall an Attraktivität ein, sagte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann.

Deutsche Post und BP überzeugen

Aufwärts ging es dagegen für die Deutsche Post. Ihre Aktien stiegen um 0,8%. Der Brief- und Paketzusteller steigerte zum Jahresauftakt Umsatz und Gewinn. „Während sich das durch Lockdowns und Homeoffice aufgeblasene Versandgeschäft nun wieder langsam normalisiert, profitiert die Post von den anhaltenden Problemen im weltweiten Frachtgeschäft”, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. „Wegen der globalen Engpässe in den Lieferketten kann der Konzern gutes Geschäft generieren – und dass bei steigenden Frachtraten.”

Bei BP brachte nicht einmal ein milliardenschwerer Netto-Verlust Investoren aus dem Konzept. Das Kernergebnis liege mit plus 6,25 Mrd. Dollar über den Erwartungen, gab Analyst Giacomo Romeo von der Investmentbank Jefferies zu bedenken. Gleiches gelte für das Volumen des Aktienrückkaufs. BP-Aktien stiegen in London um 3,2%.

Enttäuscht reagieren Börsianer auf die gesenkten Gesamtjahresziele von Covestro. Rund die Hälfte davon gehe wohl auf das Konto der Corona-Lockdowns in China, schrieben die Analysten der Bank JPMorgan. Der Kunststoff-Hersteller mache etwa ein Viertel seines weltweiten Umsatzes in der Volksrepublik und betreibe ein großes Werk in Shanghai. Covestro-Titel fielen um bis zu 7,3% auf 38,37 Euro, den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren..

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