Stahlindustrie

Salzgitter beschließt Umbau der Konzernstruktur

Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter baut mit Blick auf die geplante forcierte Dekarbonisierung der Stahlerzeugung seine Unternehmensstruktur um. Statt fünf gibt es künftig vier Segmente.

Salzgitter beschließt Umbau der Konzernstruktur

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Kurz vor der Vorlage der Jahresbilanz 2021 am kommenden Montag hat der Stahlkonzern Salzgitter eine neue Konzernstruktur mit Wirkung zum 1. April 2022 beschlossen. Wie das SDax-Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte, wird die bestehende Geschäftsstruktur gestrafft. So würden in den neuen Geschäftsbereichen Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung die Stahlaktivitäten „entsprechend der Wertschöpfung und der Kundenbedürfnisse“ neu gebündelt. Künftig tritt der Konzern mit vier anstatt bislang fünf Segmenten auf.

Die Umstrukturierung steht im Zusammenhang mit der neuen Strategie „Salzgitter AG 2030“, die der seit Mitte 2021 amtierende Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler Anfang Februar bei einem „Strategie-Tag“ skizzierte. Das Unternehmen, das die Umstellung auf eine CO2-arme Stahlerzeugung mit Ausrichtung auf ressourcenschonende geschlossene Wertschöpfungsketten forcieren will, strebt eine führende Rolle in der „Circular Economy“ an. Groeb­ler erklärte nun, im Bereich Stahlerzeugung würden die wesentlich an dem Transformationsprogramm Salcos (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) beteiligten Tochtergesellschaften gebündelt. Der Bereich Stahlverarbeitung konzentriere sich auf nachgelagerte Wertschöpfungsstufen und Kundenprozesse. Neben der Hebung von Synergien und der Kundenzentrierung ermögliche diese Neuausrichtung eine noch engere Koordination und unterstütze den Transformationsprozess bis 2033.

Den Geschäftsbereich Stahlerzeugung soll Ulrich Grethe führen, der seit acht Jahren den Geschäftsbereich Flachstahl leitet. Zusätzlich zu seiner Funktion als Finanzvorstand des zweitgrößten deutschen Stahlkonzerns soll Burkhard Becker die Verantwortung für den Geschäftsbereich Stahlverarbeitung übernehmen, der neben den Stahlrohrproduzenten die beiden Grobblechwalzwerke in Ilsenburg und Mülheim um­fasst. Die Geschäftsbereiche Technologie, weiterhin geführt durch Kai Acker, sowie Handel blieben unverändert bestehen, so die Salzgitter AG. Nachfolger von Volker Schult als Leiter des Geschäftsbereichs Handel soll Dr. Sebastian Bross werden, bislang Leiter des Geschäftsbereichs Grobblech/Flachstahl. Schult scheide Ende 2022 nach fast 40-jähriger Tätigkeit für den Konzern aus. Der Handelsbereich sei wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich, so Aufsichtsratschef Heinz-Gerhard Wente. Schult habe einen „überragenden Beitrag“ geleistet, dass der Bereich weltweit ein geschätzter Partner seiner Kunden sei.

                   (Börsen-Zeitung,

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