Bei unruhigem Handel haben Europas Aktienmärkte große Teile ihrer zunächst hohen Gewinne am Dienstag wieder abgegeben. Der Dax, der zwischenzeitlich einen Kursspurt um 2% einlegte, verlor im Verlauf an Boden und schloss um 0,5% verbessert auf 12961 Punkten. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,2% auf 3562 Zähler. Zur Belastung wurde auch die schwache Eröffnung an der Wall Street: Der S&P 500 lag im frühen Geschäft um 1% unter dem Vortagesniveau.

Zu Handelsbeginn an den europäischen Börsen sorgte zwar eine Entspannung bei den Energiepreisen für eine freundliche Tendenz. Im Verlauf rückten dann aber wieder die hohe Teuerung, die Erwartung anstehender Leitzinserhöhungen in der Eurozone sowie die geopolitischen Spannungen in den Vordergrund.

Unter den Einzelwerten rückten Porsche SE weiter um 4,4% auf 72,72 Euro vor. Dagegen standen die Aktien der Versorger unter Druck. Hintergrund waren Überlegungen der Bundesregierung und der EU, den Strommarkt zu reformieren mit dem Ziel, die Strompreise von der Gaspreis­entwicklung abzukoppeln. RWE verloren 2,8% auf 38,96 Euro.

Unterdessen belasteten Konjunktursorgen die Ölpreise. Die Notierung der Nordseesorte Brent fiel bis auf 99,66 Dollar, am Abend lag sie mit einer Einbuße von 4,5% bei 100,38 Dollar. Hintergrund waren Sorgen, dass die hohe Inflation und deutliche Leitzinsanhebungen die Konjunktur abwürgen und damit auf die Ölnachfrage drücken könnten. Der europäische Erdgaspreis, der am Freitag noch ein Rekordhoch von 340 Euro je Megawattstunde erreicht hatte, hielt sich in etwa auf dem gedrückten Niveau vom Montag.

Der Euro kehrte am Dienstag zeitweise über die Parität zum Dollar zurück, gab seine Gewinne im Verlauf aber wieder ab. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung zu 0,9986 Dollar und damit 0,1% unter dem Vortagesniveau.

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