Landesbanken

Ergebnis der BayernLB übertrifft 1 Mrd. Euro

Finanzvorstand Markus Wiegelmann begründet den hohen Gewinn vor Steuern vor allem mit dem Wachstum wichtiger Geschäfte und niedrigeren Kosten, aber auch mit der Zinswende und einem Sonderertrag.

Ergebnis der BayernLB übertrifft 1 Mrd. Euro

jh München

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat im vergangenen Jahr das Ergebnis vor Steuern auf mehr als 1 Mrd. Euro gesteigert. Das verriet Finanzvorstand Markus Wiegelmann im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. Die genaue Zahl will er in der Jahrespressekonferenz am 5. April bekannt geben.

Dann wird auch zu erfahren sein, ob die Landesbank in München oder jene in Stuttgart besser abgeschnitten hat. Die LBBW stellte zum Halbjahr für 2022 ein Ergebnis vor Steuern von ebenfalls mehr als 1 Mrd. Euro in Aussicht. Die Helaba rechnete zuletzt mit mehr als 500 Mill. Euro. Beide Banken veröffentlichen ihre Zahlen in der nächsten Woche (vgl. BZ vom 3. März).

Für die BayernLB ist es das beste Ergebnis seit 2007, als die Bank ihre Rechnungslegung auf den internationalen Standard IFRS umgestellt hat. Im Jahr zuvor hatte die Bank noch nach den Richtlinien des Handelsgesetzbuchs den bisher höchsten Gewinn vor Steuern von 1,3 Mrd. Euro ausgewiesen.

„Wir hatten einen sehr starken Zinsüberschuss“, sagt Finanzchef Wiegelmann über das Schlussquartal im vergangenen Jahr, das sehr gut gelaufen sei. Zum einen habe die BayernLB von der Zinswende profitiert, zum anderen von den langfristigen Liquiditätshilfen der Europäischen Zentralbank (TLTRO III). Zudem trugen Verkäufe von Immobilien in der Münchner Innenstadt, die die Landesbank nicht mehr benötigt, ungefähr 300 Mill. Euro zum Ergebnis bei, wie Wiegelmann berichtet.

Ohne Sondereffekte hätte das Ergebnis vor Steuern etwa 700 Mill. Euro betragen. „Im Durchschnitt erwirtschaften wir im Monat aktuell ein operatives Ergebnis von fast 60 Mill. Euro“, sagt Wiegelmann. Auch für 2023 ist er zuversichtlich: „In diesem Jahr trauen wir uns einen Tick mehr als 60 Mill. Euro zu.“

Das gestiegene Niveau begründet er mit dem Wachstum des Immobiliengeschäfts und dem der Direktbank DKB. Die BayernLB profitiere auch von den niedrigeren Kosten dank des Umbaus der Kernbank in München. 900 Arbeitsplätze wurden dort gestrichen. „Seit 2019 hat sich unsere operative Kostenbasis um rund 150 Mill. Euro verringert“, berichtet Wiegelmann. Verglichen mit dem Ausgangsniveau von mehr als 700 Mill. Euro im Jahr seien dies rund 20%.

Auch für die Gesellschafter lohnt sich der Gewinnanstieg: „Für 2022 werden wir eine deutlich höhere Dividende vorschlagen“, kündigt der Finanzvorstand an. Für das Jahr zuvor hatten die Eigentümer 75 Mill. Euro erhalten. Der Freistaat Bayern ist mit 75% an der Landesbank beteiligt, die bayerischen Sparkassen sind es mit dem restlichen Viertel.

Interview Seite 5

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