Finanzmärkte

Euro vor Notenbankertreffen schwach

Das am Donnerstag beginnende Notenbankertreffen in Jackson Hole hält die Finanzmärkte im Bann. Der Euro schwächelte zur Wochenmitte, am Aktienmarkt fürchten Beobachter einen neuen Ausverkauf.

Euro vor Notenbankertreffen schwach

xaw Frankfurt

Der Euro hat nach deutlichen Vortagesgewinnen zur Wochenmitte geschwächelt. Zeitweise rutschte die europäische Gemeinschaftswährung auf 0,9911 Dollar ab und damit in die Nähe ihres 20-Jahres-Tiefs zum Greenback. Nach einer Erholung im späten Handel notierte sie am Abend dann zu 0,9967 Dollar und damit in etwa auf Vortagesniveau. Neben der anhaltenden Furcht vor einer schweren Gaskrise in Europa trieb auch das am Donnerstag beginnende Notenbankertreffen in Jackson Hole die Investoren um. Dabei steht insbesondere eine für Freitag angesetzte Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im Fokus. Marktteilnehmer erwarten sich klare Worte des Notenbankchefs im Kampf gegen die hohe Inflation.

Die Aussicht auf weitere große Zinsschritte der Federal Reserve bremst auch das Interesse an US-Hochzinsanleihen. Der S&P U.S. High Yield Corporate Bond Index liegt nach einer vorherigen Erholung seit Mitte August wieder im Abwärtstrend, was Analysten auf die Liquiditätsverknappung und daraus resultierende abnehmende Risikofreude an den Märkten zurückführen.

Am Aktienmarkt hielten sich die Investoren vor dem Symposium in Jackson Hole indes zurück. Der Dax legte leicht um 0,2% auf 13220 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 gewann 0,4% auf 3667 Zähler. Angesichts der Zinsrisiken und der wachsenden Rezessionsgefahr halten Beobachter einen Ausverkauf im saisonal ohnehin schwachen Monat September allerdings für gut möglich.

Unterdessen kletterte der Preis der führenden Rohölsorte Brent Crude am Mittwoch bis auf 101,90 Dollar pro Barrel, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Für Auftrieb sorgte zunächst, dass Saudi-Arabiens Energieminister Förderkürzungen des erweiterten Kartells Opec plus in Reaktion auf den jüngsten Rückgang der Ölnachfrage in Aussicht stellte. Auch der europäische Erdgaspreis zog kräftig an.

Berichte Seiten 4, 13 und 20