Inflationsrückgang verliert an Dynamik
Rückgang der Inflation
verliert an Dynamik
Kernrate im Euroraum stagniert – Dax erreicht erneut Rekordhoch
mpi/fed Frankfurt
Die Kerninflation in der Eurozone zeigt sich weiter unbeeindruckt von der beispiellosen geldpolitischen Straffung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit neun Zinserhöhungen in Folge seit Beginn der Zinswende vor einem Jahr. Die Inflationsrate im Euroraum ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise stagnierte im Juli bei 5,5%. Insgesamt ging die Inflationsrate bei den Verbraucherpreisen leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 5,3% zurück.
Die Kernrate gilt Ökonomen und Geldpolitikern jedoch als Indikator für den langfristigen Inflationstrend. Insofern werten einige Volkswirte die Stagnation als Indiz dafür, dass die EZB in diesem Jahr noch eine Zinserhöhung verkünden wird. „Die EZB darf sich auf eine weiter sinkende Inflationsrate nicht verlassen“, sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. „Inflationsseitig bleibt das Zinserhöhungssignal gestellt.“ Auch die ebenfalls am Montag veröffentlichten Zahlen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone dürften die Verfechter einer restriktiveren Geldpolitik in ihrer Ansicht bestärken. Das Bruttoinlandsprodukt im Euro-Währungsgebiet legte im zweiten Quartal wieder leicht zu.
An den Finanzmärkten wurden die Daten nicht als ein Signal für eine Zinserhöhung im September gewertet. Am Geldmarkt dominiert die Erwartung, dass die EZB im September keine weitere Zinserhöhung beschließt. Am deutschen Aktienmarkt kletterten die Kurse zunächst, so dass der Deutsche Aktienindex im Tagesverlauf abermals ein Rekordhoch markierte, nämlich bei 16.529 Zählern. Zum Handelsschluss lag der Dax jedoch leicht mit 0,1% im Minus.
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