Fintech

Open Banking nimmt Tempo auf

Kein anderer Fintech-Sektor hat die europäische Konsolidierung so schnell vollzogen wie das Open Banking. Nachdem die schwedische Tink die Münchener Fintecsystems schluckte und dann selbst bei Visa eingegliedert wurde, hat sich nun die britische Yapily die bislang zur Schufa gehörende Finapi geschnappt.

Open Banking nimmt Tempo auf

bg Frankfurt

Kein anderer Fintech-Sektor hat die europäische Konsolidierung so schnell vollzogen wie das Open Banking. Dabei steht insbesondere der deutsche Markt mit seinen vielen Instituten im Fokus: Nachdem die schwedische Tink die Münchener Fintecsystems schluckte und dann selbst bei Visa eingegliedert wurde, hat sich nun die britische Yapily die bislang zur Schufa gehörende Finapi geschnappt.

Die Open-Banking-Hochzeit verschafft den Briten auf einen Schlag ein Portfolio von mehr als 300 Kunden in Deutschland, wozu neben einigen Großbanken auch gut 100 Fintechs gehören, die man auf ihrer europäischen Expansion begleiten will, so Finapi-Chef Florian Haagen im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Die anfänglichen Probleme mit der PSD2-Umsetzung seien überwunden, die Schnittstellen „heute stabil und hochperformant – also genau das, was wir für Open-Finance-Dienstleistungen brauchen“.

Dabei spielt die Musik ertragsseitig weniger in den Kontodiensten, ­sondern vielmehr in deren Verbindung zum Payment: „Wir können über PSD2 die Zahlungsabwicklung zu Preisen anbieten wie kein Kre­ditkartenanbieter oder eine Paypal“, so Yapily-Deutschland-Chef Chris Scheuermann zu den Perspektiven des Open-Finance-Schwergewichts. „Open-Banking-Zahlungen konkurrieren über niedrige Kosten und das in Verbindung mit geringem Ausfallrisiko – das versteht jeder Händler. Deshalb wird das als Zahlungsart immer attraktiver.“

Haagen zufolge zählt Open Banking im Zahlungsvolumen der Payment Service Provider (PSP) schon heute zu den Top fünf in Deutschland. Yapily gibt an, dass man zusammen zur größten Open-Banking-Zahlungsplattform in Europa werde und in den letzten zwölf Monaten ein Volumen von 39,5 Mrd. Dollar abgewickelt habe. Beim Volumen im Zahlungsverkehr gebe es für die neue Yapily im Grunde nach oben wenig Grenzen, der Markt wachse in Summe so stark, sagt Haagen.

Yapily ist ein klassisch über Venture Capital finanziertes Fintech, das unter anderem Lakestar und Sapphire zu seinen Investoren zählt. Vor knapp einem Jahr erfolgte die letzte Finanzierung.

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