Quartalszahlen

Siemens meldet Verlust

Siemens ist erstmals seit Ende 2010 in die roten Zahlen gerutscht. „Es war kein einfaches Quartal“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Roland Busch. Trotz eines Umsatzanstiegs von 11% auf knapp 18 Mrd. Euro lief ein Nettoverlust von 1,5 Mrd. Euro...

Siemens meldet Verlust

mic München

Siemens ist erstmals seit Ende 2010 in die roten Zahlen gerutscht. „Es war kein einfaches Quartal“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Roland Busch. Trotz eines Umsatzanstiegs von 11% auf knapp 18 Mrd. Euro lief ein Nettoverlust von 1,5 Mrd. Euro auf. Eine bereits angekündigte Wertminderung des Anteils an Siemens Energy und weitere Energy-Effekte (2,8 Mrd. Euro) sowie zusätzliche Belastungen infolge des Rückzugs aus Russland (0,6 Mrd. Euro) waren die entscheidenden Faktoren.

Finanzvorstand Ralf Thomas unterstrich im Gespräch mit Analysten, dass Siemens zur verkündeten Ausschüttungspolitik steht. Sie schließt eine Senkung der Dividende aus. Thomas wies auch darauf hin, dass der Aktienrückkauf beschleunigt worden sei. Die Siemens-Aktie beendete den Xetra-Handel mit einem Kursplus von 0,7% auf 109,92 Euro in einem stagnierenden Markt.

Siemens senkte die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr um den Effekt der Abschreibung auf Siemens Energy. Pro Aktie werden nun 5,33 bis 5,73 Euro erwartet, dies sind 3,37 Euro weniger als zuvor (siehe Grafik). Der Siemens-Chef strich zugleich heraus, dass die höheren Kosten für den Russland-Rückzug vor allem durch eine bessere operative Leistung aufgefangen würden: „In meinen Augen ist das eine bemerkenswerte Leistung.“ Allerdings senkte der Konzern die Vorgabe für die operative Marge 2021/2022 der Sparte Bahntechnik.

Die Nachfrage der Kunden ist unverändert enorm. „Wir haben einen Auftragsbestand im kurz­zyklischen Geschäft, der noch nie dagewesen ist“, sagte Thomas. Insgesamt schwoll das Orderbuch auf den Rekordwert von 99 Mrd. Euro an. Siemens zufolge wurden die Preise in den Kernsparten um 5% erhöht. Busch erklärte, damit würden sogar die Kosteneffekte überkompensiert: „Das werden wir auch auf das Gesamtgeschäftsjahr gesehen schaffen.“

Thomas erklärte, Siemens werde sich nicht kurzfristig von Anteilen an Siemens Energy trennen. Als künftigen Abschlussprüfer hat der Konzern PwC ausgewählt.

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