Finanzmärkte

Zinshoffnungen treiben Aktien

Die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik hat die Aktienmärkte am Dienstag beflügelt. Auch der Euro legt gegenüber dem US-Dollar zu.

Zinshoffnungen treiben Aktien

ck Frankfurt

Getrieben von neuerlichen Hoffnungen, dass die Notenbanken in absehbarer Zeit langsamer bzw. weniger stark ihre Leitzinsen erhöhen könnten, sowie von festen Vorgaben aus den USA und Asien haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag sehr stark zugelegt. Die Aufwärtsbewegung war nach dem zurückliegenden Ausverkauf teilweise auch technisch bedingt bzw. wurde durch Eindeckungen mit angetrieben. Der Dax stieg um 3,8% auf 12670 Punkte. Noch stärker war der Euro Stoxx 50, der 4,3% auf 3484 Zähler gewann.

Unterdessen rieten die Strategen der Credit Suisse dazu, die Rally am Aktienmarkt für Verkäufe zu nutzen. Das Institut bleibt skeptisch und verwies zur Begründung u.a. auf hohe Bewertungen und sehr hohe Risiken für die Unternehmensgewinne, die seiner Einschätzung nach auf weitere Kursrückgänge hindeuten, bevor ein Boden gefunden wird. Auf Basis ihrer Gewinnschätzungen erwartet die Credit Suisse den S&P 500 zwischen 3000 und 3200 (derzeit 3787) Punkten.

An den europäischen Staatsanleihenmärkten hielt die von den Zinshoffnungen getriebene Rally nur vorübergehend an. Nach einem Tief von 1,77% zog die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe wieder an und kam zuletzt 2 Stellen über Vortagsniveau bei 1,88% zu liegen.

Der Euro profitierte von der allgemein verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten und lag am Abend mit einem Gewinn von 1,5% bei 0,9970 Dollar. Der australische Dollar geriet dagegen unter Druck. Nach einem Tief von 0,6452 US-Dollar lag die Währung am Abend mit einem Minus von 0,4% bei 0,6493 US-Dollar. Hintergrund war eine Zinserhöhung der Reserve Bank of Australia, die mit 25 Basispunkten schwächer als von Analysten erwartet ausgefallen war. Eine Mehrheit der Marktteilnehmer hatte mit einem Schritt um 50 Basispunkte gerechnet.

Berichte Seiten 6, 13 und 24