Außenwirtschaft

China überholt Deutschland im Maschinen-Export

Exportweltmeister im Maschinen- und Anlagenbau ist nun China. Das liegt auch an der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie, die in der Volksrepublik stärker ausfiel.

China überholt Deutschland im Maschinen-Export

kro Frankfurt

− Im Maschinen- und Anlagenbau muss Deutschland seinen Titel als Exportweltmeister an China abgeben. Angesichts des deutlichen Vorsprungs in der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie hat die Volksrepublik im vergangenen Jahr mit 165 Mrd. Euro ein größeres Volumen bei den Maschinenausfuhren verzeichnet als Deutschland. Hierzulande belief sich das Exportvolumen auf 162 Mrd. Euro, wie der Branchenverband VDMA in einer ersten Schätzung ermittelt hat. Der Anteil Chinas am Gesamtexportvolumen lag somit bei 15,8 %, während die Bundesrepublik auf 15,5 % kam.

Zwar könne eine starke wirtschaftliche Erholung in der EU dafür sorgen, dass die Maschinenexporte aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in diesem Jahr wieder stärker wachsen, sagte Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft. „Aber der langfristige Trend spricht klar für China.“ Das entspricht denn auch ganz den Vorstellungen der chinesischen Regierung, die mit ihrer Industriestrategie „Made in China 2025“ nicht nur im heimischen Markt eine technologische Vorherrschaft in Bereichen wie Robotik und intelligente Fertigung anstrebt, sondern auch weltweit zu den größten industriellen Playern aufschließen will.

Dazu investiert das Land kräftig in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, wovon laut VDMA auch die exportorientierten Unternehmen aus Europa profitieren. In einer Umfrage des deutschen und des Schweizer Maschinenbauverbands Swissmem unter 222 Firmen gaben allerdings nur 36 % der Befragten an, dass „Made in China 2025“ positive Folgen für das eigene Geschäft haben dürfte.

Demgegenüber machen den Unternehmen die zunehmenden Eingriffe der chinesischen Politik in den Markt klar zu schaffen. Die EU dürfe dem nicht mit Protektionismus begegnen, sondern mit marktwirtschaftlichen Maßnahmen, sagte Ackermann.