IT-Infrastruktur

Global Switch findet Interessenten

Die chinesischen Eigentümer des Rechenzentrumsbetreibers Global Switch haben offenbar mögliche Käufer gefunden. Finanzinvestoren wie Blackstone und KKR werden Bloomberg zufolge auch dazu gezählt.

Global Switch findet Interessenten

hip London

IT-Infrastruktur wird zwar immer wichtiger, doch ist der britische Rechenzentrumsbetreiber Global Switch immer noch in chinesischer Hand, obwohl sich der staatseigene Stahlkonzern Jiangsu Shagang Group schon zu Jahresbeginn auf die Suche nach strategischen Investoren machte. Nun berichtet Bloomberg, dass „die Schlacht um digitale Infrastrukturassets“ immer hitziger geführt werde und nennt ein paar mögliche Kaufinteressenten für Global Switch wie Digitalbridge, den US-Reit, Digital Realty Trust und die Finanzinvestoren Blackstone und KKR. Doch die ebenfalls erwähnte mögliche Bewertung von 8 Mrd. Pfund entspricht der Zahl, die schon im Januar genannt wurde (vgl. BZ vom 7. Ja­nuar). Stabile Erlöse und die Erwartung weiteren Wachstums machen Rechenzentrumsbetreiber sowohl für Infrastruktur-Investoren wie auch für Private-Equity-Gesellschaften attraktiv. Anfang des Monats erwarb der auf Mobilfunkmasten spezialisierte Reit American Tower Corp. den Reit Coresite Realty für rund 10 Mrd. Dollar. Zudem kauften KKR und Global Infrastructure Partners den Reit Cyrusone, der um die 50 Rechenzentren im Portfolio hat, für 15 Mrd. Dollar. Ebenfalls in diesem Jahr holte sich Blackstone für 10 Mrd. Dollar QTS Realty Trust.

Jiangsu Shagang hatte sich mit Unterstützung von Avic Trust, einer Tochter der staatseigenen Aviation Industry Corporation of China (Avic), Schritt für Schritt die Mehrheit an Global Trust gesichert, als die in Mumbai geborenen britischen Milliardäre David und Simon Reuben vor vier Jahren damit begannen, ihre Beteiligung an Global Switch herunterzufahren. Auch der Rechenzentrumsbetreiber Daily Tech aus China hatte damals Interesse bekundet. Der frühere konservative Außenminister Malcolm Rifkind, der auch einmal dem Geheimdienstausschuss des britischen Parlaments vorsaß, warnte vergeblich vor möglichen Sicherheitsrisiken. Ein Versuch, das Unternehmen, das 13 Rechenzentren in Europa und Asien betreibt, in Hongkong an die Börse zu bringen, wurde 2019 aufgegeben. Jiangsu Shagang wurde größter Anteilseigner und kaufte weiter zu.