Automobilindustrie

Höhere Preise treiben BMW-Gewinn

Die vollständige Konsolidierung des Joint Ventures mit dem chinesischen Partner Brilliance erhöht den Ertrag deutlich. Es gibt aber auch Effekte, die die Marge belasten.

Höhere Preise treiben BMW-Gewinn

jh München

BMW hat im vergangenen Jahr von höheren Verkaufspreisen und einem günstigen Produktmix profitiert. Zudem trug die Vollkonsolidierung des Joint Ventures mit dem chinesischen Partner Brilliance zum kräftigen Anstieg von Umsatz und Ergebnis auf Rekordwerte bei. Der Konzernerlös des Auto- und Motorradherstellers stieg um gut 28% auf 142,6 Mrd. Euro. Der Ertrag legte noch stärker zu: das Ergebnis vor Steuern um 46% auf 23,5 Mrd. Euro und der Nettogewinn um 49% auf 18,6 Mrd. Euro. Für die Stammaktie wird eine Dividende von 8,50 (i.V. 5,80) Euro vorgeschlagen, für die Vorzugsaktie von 8,52 (5,82) Euro.

Im Automobilsegment erreichte der Konzern das eigene Margenziel von 7 bis 9%. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern ging allerdings auf 8,6 (10,3)% zurück. Ohne die Effekte aus der Vollkonsolidierung von BMW Brilliance Automotive (BBA) nennt das Unternehmen 11,2%. Der Stuttgarter Konkurrent Mercedes-Benz erzielte im vergangenen Jahr eine um Sondereffekte bereinigte Marge von 14,6% im Segment Cars (Pkw und Vans für Privatkunden) und gibt als Ziel für dieses Jahr 12 bis 14% vor.

Die Konsolidierung von BBA, an der BMW nun mit 75% beteiligt ist, belastete das Ergebnis zum einen mit Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von rund 1,8 Mrd. Euro, zum anderen mit eliminierten Zwischengewinnen von 1,3 Mrd. Euro. Zudem weist BMW auf deutlich gestiegene Kosten hin.

Cashflow steigt kräftig

Auf der anderen Seite konnte BMW höhere Preise für Neuwagen und für zurückgenommene Leasingfahrzeuge durchsetzen. Als positiv für die Umsatzentwicklung erwähnt das Münchner Unternehmen zudem den Absatzanstieg erlösstarker Autos und das gewachsene Geschäft mit Ersatzteilen und Zubehör. Der freie Cashflow im Autosegment stieg dank 5 Mrd. Euro wegen BBA auf 11 (6,4) Mrd. Euro.

Im vierten Quartal nahm die Ebit-Marge im Autosegment auf 8,5 (7,7)% zu. Der Konzernumsatz erhöhte sich vor allem wegen des Konsolidierungseffekts um 39% auf 39,5 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern steigerte BMW um knapp 12% auf 3,25 Mrd. Euro.

Personen Seite 12