Großbritannien

Kwarteng lässt Drahis Einstieg bei BT prüfen

Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng hat eine Prüfung der Auswirkungen des Einstiegs von Altice bei der BT Group auf die nationale Sicherheit angeordnet. Auch im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ehemaligen Infineon-Werks in Wales...

Kwarteng lässt Drahis Einstieg bei BT prüfen

hip London

Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng hat eine Prüfung der Auswirkungen des Einstiegs von Altice bei der BT Group auf die nationale Sicherheit angeordnet. Auch im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ehemaligen Infineon-Werks in Wales durch ein chinesisches Unternehmen machte Kwarteng von den Möglichkeiten Gebrauch, die ihm der National Security & Investment Act von 2021 bietet. Es sichert der Regierung mehr Einfluss auf Übernahmen und Fusionen. Zuvor waren ihre Befugnisse in dieser Hinsicht streng begrenzt. Zu den 17 Branchen, die dabei im besonderen Fokus stehen, gehören Atomenergie, künstliche Intelligenz und Robotik.

Der französische Milliardär Patrick Drahi, der Altice 2001 als Holding gründete, um Kabelnetzbetreiber zu akquirieren, war im Juni vergangenen Jahres überraschend beim britischen Ex-Telekom-Monopolisten eingestiegen. Schon damals hatte die britische Regierung angekündigt, die strategisch wichtigen Telekommunikationsnetze des Landes zu verteidigen. Für BT ist Drahi zwar als Partner für den kapitalintensiven Glasfaser-Netzausbau von Interesse, doch heuerte man im Oktober angeblich Robey Warshaw an, um einen möglichen Übernahmeversuch abzuwehren.

Das ehemalige Infineon-Werk ist die Newport Wafer Fab, die Halbleiter für die Autoindustrie produziert. Anfang Juli vergangenen Jahres erlangte Nexperia, eine Tochter des chinesischen Smartphone-Auftragsherstellers Wingtech Technology, die Kontrolle über das Unternehmen.