Automobilproduktion

Mercedes will mit Microsoft Effizienz steigern

Der Automobilhersteller Mercedes vernetzt seine rund 30 Pkw-Werke mit der Microsoft-Cloud. Bis zum Jahr 2025 soll so die Produktivität um ein Fünftel steigen.

Mercedes will mit Microsoft Effizienz steigern

jh München

Mercedes-Benz will mit Hilfe einer Kooperation mit Microsoft die Produktion effizienter machen. Bis zum Jahr 2025 erhofft sich der Autohersteller davon eine 20% höhere Produktivität in der Fertigung von Pkw, weniger CO2-Emissionen sowie einen geringeren Verbrauch von Energie und Wasser. Mit einer neuen Datenplattform vernetzt Mercedes-Benz nach eigenen Angaben die rund 30 Pkw-Werke in der Welt mit der Microsoft-Cloud „und verbessert so die Transparenz und Prognostizierbarkeit entlang der digitalen Produktions- und Lieferkettenprozesse“.

Microsoft beschäftigt sich nach den Worten eines Sprechers des Softwarekonzerns schon länger mit der Digitalisierung der Automobilindustrie. Kunden sind sowohl Hersteller als auch Zulieferer. So ist BMW seit 2019 auch Kunde für die Vernetzung der Produktion. Mit Volkswagen arbeitet Microsoft-Cloud unter anderem für das autonome Fahren zusammen. Den Auftrag für die vernetzte Fertigung der Werke vergab VW allerdings an Amazon Web Services.

Mercedes-Benz arbeitet auf diesem Gebiet seit dem vergangenen Jahr mit Siemens zusammen, um Daten aus Produktion und Entwicklung zu erfassen. Mit der Microsoft-Cloud werden diese analysiert. Damit könne „Mercedes-Benz Fertigungsprozesse unbegrenzt virtuell simulieren und verfeinern, bevor sie in der Fabrik umgesetzt werden“, sagt Microsoft-Manager Judson Althoff. Die Plattform macht es, wie Mercedes-Benz berichtet, möglich, „potenzielle Engpässe in der Lieferkette schneller zu erkennen und eine dynamische Priorisierung der Produktionsprozesse für Elektro- und Top-End-Fahrzeuge vorzunehmen“.

Das bedeutet, dass Unterbrechungen der Fertigung wie in den vergangenen Monaten wegen des Halbleitermangels künftig, so gut es geht, vermieden oder zumindest schneller behoben werden sollen. Schon da hat das Unternehmen die knappen Bauelemente bevorzugt in Elektromobile und die Modelle im oberen Segment verbaut, die überdurchschnittlich hohe Margen bringen.

Die Daten sollen alle Beschäftigten nutzen können. „Wir demokratisieren Technologie und Daten in der Produktion“, sagt Jan Brecht, der Leiter der Informationstechnik von Mercedes-Benz.

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