Elektronikkonzern

Sony blickt mit Vorsicht nach vorn

Der japanische Elektronik- und Medienkonzern Sony erwartet im neuen Geschäftsjahr, das im April begann, einen Rückgang des Nettogewinns um 6 % auf 830 Mrd. Yen (6,1 Mrd. Euro).

Sony blickt mit Vorsicht nach vorn

mf Tokio

Der japanische Elektronik- und Medienkonzern Sony erwartet im neuen Geschäftsjahr, das im April begann, einen Rückgang des Nettogewinns um 6% auf 830 Mrd. Yen (6,1 Mrd. Euro). Jedoch soll der Umsatz um 15% auf 11,4 Bill. Yen (83,2 Mrd. Euro) wachsen, während der operative Ertrag um 4% auf 1,16 Bill. Yen (8,5 Mrd. Euro) zurückgehen wird. Mit einem Aktienrückkauf für 200 Mrd. Yen (1,5 Mrd. Euro) wollen die Japaner einer Verwässerung der Anteile durch Optionen entgegenwirken.

Höhere Logistikkosten

Sony begründete den vorsichtigen Ausblick mit höheren Logistikkosten für Elektronik und gestiegenen Entwicklungsausgaben für Videospiele. Außerdem würden 44 Mrd. Yen (321 Mill. Euro) für Zukäufe verbucht, die man im neuen Geschäftsjahr abschließen will. Im Februar hatte Sony für 3,6 Mrd. Dollar das US-Studio Bungie gekauft.

Die Lockdowns in China könnten diesen Jahresausblick noch unterlaufen. Jedoch liegt der Prognose ein Wechselkurs von 123 Yen je Dollar zugrunde. Die Differenz von 5% zum aktuellen Kurs lässt Luft für eine Aufwärtskorrektur des Ausblicks.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Sony, die seit einer Neuorganisation als Sony Group auftritt, erstmals einen Betriebsgewinn von über 1 Bill. Yen. Der operative Ertrag sprang um 26% auf 1,2 Bill. Yen (8,8 Mrd. Euro).

Davon gingen 29% auf das Konto der Spielesparte mit Konsolen, Games und Abonnements. Dieser Anteil schrumpfte jedoch um fast 7 Prozentpunkte zum Vorjahr, da globale Chipengpässe die Produktion der im November 2020 gestarteten Konsole Playstation 5 (PS5) bremsten. Deswegen konnte Sony davon nur 11,5 Millionen Stück absetzen. Das waren 3,3 Millionen weniger als ursprünglich geplant.

Im neuen Jahr will Sony jedoch den PS5-Absatz um mehr als die Hälfte auf 18 Millionen Stück erhöhen. „Dafür haben wir uns genug Komponenten gesichert“, beteuerte Finanzvorstand Hiroki Totoki.

Der Konsolenverkauf werde auch die Zahl der Abonnenten von Playstation Plus von derzeit 47,4 Millionen ankurbeln. Nach der bevorstehenden Zusammenführung mit dem Streaming-Dienst Playstation Now wird es in Europa drei verschiedene Abonnements zwischen 9 und 17 Euro im Monat geben. Insgesamt soll der Umsatz der Sparte um rund ein Drittel auf 3,7 Bill. Yen (27 Mrd. Euro) wachsen.

Den Dämpfer im Game-Geschäft konnte Sony auf anderen Feldern ausgleichen. Bei Filmen profitierten die Japaner zum Beispiel vom weltweiten Erfolg des jüngsten Spider-Man-Streifens und den Kinoöffnungen nach der Pandemie. Der Betriebsgewinn stieg um mehr als das Doppelte und der Umsatz um fast zwei Drittel.

Sony
Konzernzahlen nach US-GAAP
1.4. – 31.3.
in Mrd. Yen20212020
Umsatz9922,58998,7
Operatives Ergebnis1202,3955,3
Vorsteuerergebnis1117,5998,0
Nettoergebnis882,21029,6
Ergebnis je Aktie (Yen)705,16823,77
1 Euro = 138 YenBörsen-Zeitung