Neuzulassungen

EU-Automarkt bricht im Sommer ein

Nach hohen zweistelligen Zuwächsen im Frühjahr hat der europäische Automarkt im Sommer einen empfindlichen Dämpfer verzeichnet. Der Aufschwung auf dem europäischen Neuwagenmarkt nach dem überwundenen Coronaschock vom Frühjahr 2020 ist damit vorerst...

EU-Automarkt bricht im Sommer ein

sck München

– Nach hohen zweistelligen Zuwächsen im Frühjahr hat der europäische Automarkt im Sommer einen empfindlichen Dämpfer verzeichnet. Der Aufschwung auf dem europäischen Neuwagenmarkt nach dem überwundenen Coronaschock vom Frühjahr 2020 ist damit vorerst gestoppt. Auf Basis der veröffentlichten Neuzulassungszahlen in den Monaten Juli und August berichtete der Herstellerverband Acea für die EU von einem „Rückschlag“. Die Pkw-Neuzulassungen in den Ländern der Gemeinschaft sanken in den beiden Monaten, nachdem sie zuvor vier Monate in Folge noch zugelegt hatten, wie aus den Acea-Daten hervorgeht. Im Juli lag das Minus bei 23% auf 824000 Einheiten gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat, im August wurden 19% weniger Autos neu zugelassen. Der Verband meldete für den zurückliegenden Monat nur noch 623000 neu zugelassene Pkw.

Von den Rückgängen waren insbesondere die vier größten EU-Staaten betroffen. Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verzeichneten einen Rückgang um einen zweistelligen Prozentsatz in den beiden Monaten. Obwohl sich der Verband in seiner Mitteilung nicht näher zu den Gründen des Dämpfers äußert, dürften wohl vor allem die weltweiten Lieferengpässe bei der Versorgung mit Mikrochips der wesentliche Grund gewesen sein.

Die Autobranche weltweit leidet derzeit an einem massiven Halbleitermangel. Das führt zu Produktionsausfällen. Die Produzenten kommen derzeit mit der wachsenden Nachfrage nicht nach. Das betrifft auch die deutschen Autokonzerne BMW, Daimler und Volkswagen. Das Trio rechnet damit, dass sich die Lage frühestens 2022 entspannt.

Der Rückgang im August in der EU betraf nahezu alle Hersteller und ihre Marken. Wahrend die Marken Volkswagen (–13,9% auf 74533 Einheiten) und BMW  (–15,4% auf 36906 Einheiten) noch relativ glimpflich davonkamen, brach das Neugeschäft von Mercedes in der Gemeinschaft um zwei Fünftel auf 30028 Stück ein gegenüber August 2020. Dennoch bleibt damit für die ersten acht Monate in der EU ein Plus von 11,2% auf 6,8 Millionen neu zugelassener Pkw hängen. Dafür sorgte der Boom im Frühjahr.

Pkw-Neuzulassungenin Westeuropa*

Januar bis August 2021
MarkeAnzahlVeränd. (%)
Volkswagen937753+13,4
Peugeot509486+12,9
Toyota502668+27,6
BMW475979+16,1
Renault447499−10,7
Mercedes439099+1,1
Audi438923+18,7
Škoda435185+8,4
Ford380495−4,5
Fiat343658+17,0
Opel/Vauxhall341306+16,0
Gesamtmarkt8 188 886+12,7
*) EU + Efta + UK; Quelle: AceaBörsen-Zeitung
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.