Automobilindustrie

Mercedes-Benz plant E-Vans vorerst ohne Rivian

Der US-amerikanische Hersteller von Elektroautos konzentriert sich auf andere Projekte. Mercedes-Benz verfolgt nun allein den Plan für den Bau eines neuen Werkes am polnischen Standort Jawor.

Mercedes-Benz plant E-Vans vorerst ohne Rivian

jh München

Aus dem geplanten Joint Venture von Mercedes-Benz und Rivian wird vorerst nichts. Der US-amerikanische Hersteller von Elektrofahrzeugen gibt anderen Projekten den Vorrang, wie es heißt. Deshalb verfolgt Mercedes-Benz nun allein den Plan, ein Werk für große Elektro-Vans zu bauen. Die Fabrik soll am polnischen Standort Jawor in der Nähe von Breslau errichtet werden, kündigte Mercedes-Benz an.

Mit der polnischen Regierung sei eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Die endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Verschiedene Rahmenbedingungen seien zu erfüllen, unter anderem die Gewährung von Beihilfen für die Investition in Jawor, berichtet Mercedes-Benz. Vorgesehen sind Investitionen von mehr als 1 Mrd. Euro.

Mercedes-Benz und Rivian hatten Anfang September eine Absichtserklärung für ein gemeinsames Werk für große Elektro-Vans beider Unternehmen unterzeichnet. Es ist Teil der Neuausrichtung des europäischen Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz für Vans. In Jawor soll das erste reine Elektro-Werk entstehen, wie Mathias Geisen, der Leiter der Sparte, sagt. In den anderen drei europäischen Werken würden Vans mit Verbrennungs- oder mit Elektroantrieb auf einer Linie produziert.

Die ersten mittelgroßen und großen E-Vans auf Basis einer neuen modularen Plattform sollen 2025 auf den Markt kommen. In Jawor stellt Mercedes-Benz seit 2019 Verbrennungsmotoren für Pkw und seit 2021 Batterien her. Die Produktion der E-Vans soll in der zweiten Hälfte dieser Dekade beginnen.

Rivian, 2009 gegründet, weist für die ersten neun Monate dieses Jahres einen Nettoverlust von 5 Mrd. Dollar aus bei einem Umsatz von knapp 1 Mrd. Dollar. Das Unternehmen, das in diesem Jahr 25000 Fahrzeuge produzieren will, hatte angekündigt, die Investitionen für 2022 zu senken.

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