Französisch-japanische Allianz

Neuer Schwung für Renault/Nissan

Die beiden Autobauer aus Frankreich und Japan haben die Neuordnung ihrer Allianz besiegelt. Neben einer Überarbeitung der Überkreuzbeteiligung ist vorgesehen, dass Nissan sich mit bis zu 15 % an der Elektrofahrzeugsparte Ampere von Renault beteiligen wird.

Neuer Schwung für Renault/Nissan

wü Paris

Renault und Nissan haben Details der geplanten Neuordnung ihrer Allianz vorgestellt. Das Abkommen sieht neben einer Neuordnung der Überkreuzbeteiligungen auch eine engere Zusammenarbeit bei Elektrofahrzeugen vor. So will sich Nissan mit bis zu 15% an der geplanten Elektrofahrzeugsparte Ampere beteiligen, die Renault in diesem Jahr abspalten und ab dem zweiten Halbjahr in Paris an die Börse bringen will.

Mitsubishi, seit 2016 ebenfalls Mitglied der Allianz, will sich genau wie Qualcomm ebenfalls an Ampere beteiligen. In welcher Höhe genau, ist noch nicht bekannt. Beide japanischen Allianzpartner werden zudem Kunde bei dem zusammen mit Geely aus China geplanten Gemeinschaftsunternehmen Horse für Verbrennungsmotoren und Getriebe, an dem Berichten zufolge später auch der saudische Ölkonzern Aramco beteiligt werden soll.

Das Abkommen, dem die Verwaltungsräte von Renault und Nissan am Wochenende zugestimmt haben, sieht eine Überkreuzbeteiligung von je 15% vor. Deshalb wird Renault ihre Beteiligung an Nissan von derzeit 43,4% auf 15% reduzieren und 28,4% in einen Trust einbringen. Gleichzeitig soll der japanische Autobauer nun auch volle Stimmrechte bei seinem französischen Allianzpartner erhalten, was vorher nicht der Fall war (vgl. BZ vom 30. Januar).

Eine Serie von neuen Initiativen soll der Partnerschaft helfen, eine höhere Ebene zu erreichen. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz nannten die beiden Autobauer Details zu den gemeinsam in Lateinamerika, Indien und Europa geplanten Projekten. Mittelfristig werden die drei Gruppen laut Renault 80% ihrer Plattformen gemeinsam nutzen, während es heute 60% sind. Die gemeinsamen Projekte könnten nach Angaben von Renault-Chef Luca de Meo innerhalb von wenigen Jahren mehrere 100 Mill. Euro an Kostenvorteilen bringen.

Konkret geplant ist etwa, dass Nissan in Mexiko ein neues Modell für die Renault-Gruppe bauen wird. In Argentinien wollen die Franzosen einen neuen Pick-up entwickeln und mit Nissan teilen. In Indien wollen beide Unternehmensgruppen zu­sammen neue Modelle entwickeln, darunter wie in Lateinamerika mehrere E-Fahrzeuge. In Europa soll die künftige E-Version des Nissan Micra in einem Werk von Renault in Douai gebaut werden.

Zudem will der französische Autobauer zusammen mit Mitsubishi neue Modelle entwickeln und mit Mitsubishi die Möglichkeit für eine Zusammenarbeit für E-Fahrzeuge der neuen Kooperation prüfen.

An der Börse von Paris legte die Renault-Aktie am Montag 0,3% auf 39,12 Euro zu, während der französische Leitindex CAC  40 um 1,3% nachgab.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.