Niedrigere Preise für Öl und Gas haben dazu beigetragen, dass der Gewinn von Shell im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum vorangegangenen um mehr als die Hälfte gesunken ist. Höhere operative Kosten und niedrigere Margen im Raffineriegeschäft hatten daran ebenfalls ihren Anteil. Wie der BP-Rivale mitteilte, lag der den Aktionären zuzurechnende Überschuss allerdings immer noch bei 6,74 Mrd. Dollar. „Wir liefern in einer Zeit anhaltender Volatilität an den weltweiten Energiemärkten robuste Resultate“, sagte CEO Ben van Beurden, der den Chefsessel am 1. Januar an Wael Sawan übergeben wird. „Wir stärken das Portfolio weiter durch disziplinierte Investitionen und transfor­mieren das Unternehmen für die künftige Niedrigkarbonwirtschaft.“ Ein Jahr zuvor hatte bei Shell noch ein Verlust von 447 Mill. Dollar zu Buche gestanden, im zweiten Quartal 2022 jedoch ein Nettoergebnis von 18,0 Mrd. Dollar.

Das Management kündigte ein 4 Mrd. Dollar schweres neues Aktienrückkaufprogramm an. Die Dividende soll um 15 % steigen. „Shell druckt zwar nicht mehr im Rekordtempo Geld, die Ölpreise sind aber im historischen Vergleich immer noch hoch“, schrieb Analystin Laura Hoy von Hargreaves Lansdown. „Das bedeutet, dass Shell mehr als genug Geld hat, um die Ausschüttungen an die Aktionäre weiter aufzustocken.“ Ein 6 Mrd. Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm wurde gerade abgeschlossen. Die Verschuldung stieg von 46,4 Mrd. auf 48,3 Mrd. Dollar.