Geldpolitik

US-Notenbank erhöht Leitzins

Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch ihre Zinswende gestartet. Sie erhöhte ihren Leitsatz um 25 Basispunkte auf 0,25% bis 0,50% und signalisierte für dieses Jahr sechs weitere Zinsanhebungen.

US-Notenbank erhöht Leitzins

ck Frankfurt

Die amerikanische Zentralbank hat am Mittwoch ihre Leitzinswende eingeleitet. Im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) teilte die Fed mit, dass sie ihren Leitsatz um 25 Basispunkte auf 0,25% bis 0,50% anhebt. Zudem signalisierten die Währungshüter für dieses Jahr sechs weitere Anhebungsschritte. Der Median der Zinsprojektionen der FOMC-Mitglieder für das Jahresende liegt nun bei 1,9% nach 0,9% im Dezember. Für Ende 2023 und 2024 beläuft er sich auf jeweils 2,8% nach 1,6% und 2,1%.

Die Inflation verharre auf erhöhtem Niveau und reflektiere von der Pandemie ausgelöste Angebots- und Nachfrageverwerfungen, höhere Energiepreise sowie Preisdruck auf breiter Front. Der Ukraine-Krieg und damit verbundene Ereignisse würden wahrscheinlich kurzfristig für zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Inflation sorgen und die ökonomische Aktivität belasten. Der FOMC gehe davon aus, dass weitere Anhebungen des Leitzinses angemessen sein werden.

Die Inflationserwartungen der FOMC-Mitglieder haben sich im Vergleich zum Dezember deutlich erhöht. Im Median erwarten sie die PCE-Inflation (Personal Consumption Expenditures) in diesem Jahr bei 4,3% nach 2,6% in den Projektionen vom Dezember. Für 2023 und 2024 lauten die Prognosemediane auf 2,7% und 2,3% nach 2,3% und 2,1%. Acht FOMC-Mitglieder stimmten für die Zinsentscheidung vom Mittwoch, ein Mitglied plädierte für eine Erhöhung um 50 Basispunkte.

Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Kriegs trieben die europäischen Aktienmärkte. Der Dax gewann 3,8% auf 14441 Punkte, der Euro Stoxx 50 legte gar 4,1% auf 3890 Zähler zu. Positiv wurden insbesondere Äußerungen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow aufgenommen, wonach „eine gewisse Hoffnung“ bestehe, „einen Kompromiss zu erzielen“. Bei manchen Punkten stehe man bei den Verhandlungen mit der Ukraine seiner Meinung nach bereits kurz vor einer Einigung.

An den chinesischen Aktienmärkten kam es zu einer scharfen Gegenbewegung. So legte der Hang-Seng-Index um 9,1% auf 20088 Zähler zu. Losgetreten wurde die Rally vom chinesischen Staatsrat, der u.a. erklärte, dass die Regierung neue Maßnahmen zur Konjunkturanregung und Finanzmarktunterstützung plane, und zusagte, die Regulierungskampagne bei chinesischen Tech-Firmen auf eine verlässlichere und transparente Basis zu stellen.

Nebenstehender Kommentar

Berichte Seiten 4, 13 und 20

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