Botschafter-Streit drückt Lira auf Tief
xaw Frankfurt
Der Druck auf die türkische Lira hat sich zum Wochenstart verschärft. Nachdem die am vergangenen Donnerstag verkündete, unerwartet deutliche Zinssenkung der Zentralbank in Ankara die Märkte bereits erheblich verunsichert hatte, drückten diplomatische Spannungen die Währung am Montag erneut auf ein Allzeittief. Zeitweise notierte der Dollar mit 9,8545 Lira.
Unter den Marktteilnehmern war zuvor die Sorge vor einem Zusammenbruch der Beziehungen zwischen der Türkei und dem Westen gewachsen, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan zehn Botschafter – darunter jene Deutschlands und der USA – am Wochenende zu unerwünschten Personen erklärt hatte. Nachdem der Staatschef am Abend zurückruderte, erholte sich die Lira wieder etwas.
Unterdessen entwickelte sich auch der Euro schwächer, bis zum Abend gab er um 0,3% auf 1,1612 Dollar nach. Die Gemeinschaftswährung litt darunter, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im vierten Monat in Folge nachgab. Logistikprobleme und Materialknappheit machen sich nicht nur in der Industrie, sondern auch im Handel bemerkbar.
Am Aktienmarkt überwogen positive Akzente aus der laufenden Berichtssaison gegenüber den Anzeichen einer konjunkturellen Eintrübung. Der Dax legte um 0,4% auf 15599 Punkte zu.
An der Wall Street sorgte Tesla für Aufsehen: Die Aktie des E-Mobilität-Riesen zog nach einem Großauftrag des Fahrzeugvermieters Hertz im frühen Handel in New York kräftig an. In der Folge stieß Tesla als erster Autobauer in die Riege der US-Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Bill. Dollar vor.
Derweil bleibt die Energiepreiskrise nach Ansicht von Analysten ein Risiko für die Märkte. Der Preis der führenden Nordsee-Ölsorte Brent stieg am Montag auf 86,50 Dollar pro Barrel und damit den höchsten Stand seit Oktober 2018.
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