Märkte am Mittag

Aktienanleger nehmen Gewinne mit – Bitcoin im Aufwind

Aktienanleger nehmen Gewinne mit, der Dax notiert im Minus. Gefragt ist die Kryptowährung Bitcoin, aber auch Gold wird angesteuert.

Aktienanleger nehmen Gewinne mit – Bitcoin im Aufwind

Der Dax präsentiert sich zum Wochenschluss in schwächerer Verfassung, nachdem er am Vortag noch seinen Gipfelsturm fortgesetzt hatte. Der deutsche Leitindex liegt mittags mit 1% im Minus und notiert aktuell mit 24.223 Zähler. Der Euro Stoxx 50 Index verliert ebenfalls 1% und liegt zur Mittagszeit bei 5.383 Punkten. „Der Optimismus aus der ersten Wochenhälfte mit neuem Dax-Rekord weicht vor dem Wochenende der Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung,“ sagte Jochen Stanzl von CMC Markets.

US-Handelspolitik im Blick

Für Unruhe sorgten die neuesten Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump. Er kündigte am Donnerstag an, Abgaben von 15 oder 20% auf die meisten Handelspartner zu erheben. Die EU und Kanada könnten bereits am Freitag entsprechende Schreiben erhalten, sagte Trump dem Sender NBC News. Für Waren aus Kanada peilt Trump ab dem 1. August eine Abgabe von 35% an. Wichtige Konjunkturdaten oder Firmenbilanzen stehen am Freitag nicht auf dem Programm, weshalb der Blick der Marktakteure weiterhin der US-Handelspolitik gilt. In diesem Zusammenhang werden jüngste Gewinne zum Teil mitgenommen.

Gold gefragt

Der ungewisse Ausgang des US-Zollkonflikts mit großen Handelspartnern wie der EU rückt auch die sicheren Häfen wieder in den Fokus. Dazu gehört Gold. Das Krisenmetall notiert mittags mit 3.336 Dollar und ist damit 0,4% teurer als am Vortag. In der Spitze wurden aber auch schon rund 3.344 Dollar gesehen. Die Aussicht auf eine Konjunkturabschwächung durch die Handelskonflikte habe die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold neu belebt, halten die Analysten des Finanzkonzerns ANZ in einem Kommentar fest. Wenig verändert ist dagegen die zehnjährige Bundrendite, die aktuell bei 2,69% liegt nach 2,66% am Vorabend.

Ein stärkeres Engagement der Investoren ist auch bei den Kryptowährungen zu beobachten. Die bekannteste Cyberdevise Bitcoin setzt ihren Gipfelsturm fort und klettert in der Spitze bis auf 18.832 Dollar. Mittags notiert sie mit 18.735 Dollar und ist damit 4,5% höher bewertet als noch am Donnerstag. Auch die Kryptowährung Ether wird von den Anlegern nachgefragt. Sie kostet aktuell 3.030 Dollar (+7,4%).  Die Hoffnung auf Entspannungssignale im schwelenden Handelsstreit, die Zuflüsse in börsengehandelte Bitcoin-Spot-ETFs und ein kryptofreundliches regulatorisches Umfeld in den USA sorgten nach wie vor für Kursfantasien, so die Einschätzung von Timo Emden von Emden Research. „Anleger könnten nun die Marke von 120.000 Dollar ins Auge fassen.“ Der Euro ist an den Devisenmärkten etwas schwächer bewertet. Die europäische Gemeinschaftswährung kostet 1,1690 Dollar, was einem leichten Minus von 0,1% entspricht.

Ölpreise erholt

Nach den jüngsten Preisrückgängen verteuern sich das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI zum Wochenschluss ein wenig. Die Preise für Brent und WTI steigen um rund 0,3% bzw. 0,4% auf 68,85 Dollar bzw. 66,86 Dollar je Fass. Anleger spekulieren laut Börsianern auf weitere US-Sanktionen gegen den Ölproduzenten Russland, nachdem US-Präsident Donald Trump eine „wichtige Erklärung zu Russland“ für Montag angekündigt hatte. Einzelheiten nannte er nicht. In den vergangenen Tagen hatte sich Trump frustriert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Russlands Krieg gegen die Ukraine geäußert. Zuletzt drückten Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum infolge der Zollpolitik Trumps die Ölpreise nach unten.