Großbritannien

Londons Finanzbranche im Expansionsmodus

Wie der Personaldienstleister Morgan McKinley mitteilt, stieg die Zahl der von der Londoner Finanzbranche ausgeschriebenen Stellen im Auftaktquartal im Vergleich zum Schlussquartal des Pandemiejahres 2020 um 70 %.

Londons Finanzbranche im Expansionsmodus

hip London

Die City of London hat einen starken Jahresauftakt hinter sich, zumindest wenn man die Entwicklung auf dem lokalen Arbeitsmarkt betrachtet. Dort zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Wie der Personaldienstleister Morgan McKinley mitteilt, stieg die Zahl der von der Londoner Finanzbranche ausgeschriebenen Stellen im Auftaktquartal im Vergleich zum Schlussquartal des Pandemiejahres 2020 um 70%. Im Vergleich zum Auftaktquartal 2020 belief sich der Anstieg auf 50%. „Während die Impfkampagne rasant weitergeht und der Weg aus dem Lockdown klarer wird, sehen wir, wie sich die Branche schneller als erwartet erholt“, sagt Hakan Enver, Managing Director bei Morgan McKinley UK. „Wir erwarten, dass sich die Erholung fortsetzt und die Zuversicht anhält, während sich das Land öffnet und zu einem normalen Arbeitsleben zu­rückkehrt.“

Noch hält sich die Zahl der Wechselwilligen in Grenzen. Es waren lediglich 4,8% mehr als im vorangegangenen Quartal, die sich aktiv auf Jobsuche begaben. Doch wer im Auftaktquartal woanders anheuerte, konnte sein Gehalt dadurch im Schnitt um knapp ein Fünftel (18%) verbessern.

„Die Banken sind wieder im Expansionsmodus“, sagt Enver. „Der Appetit darauf, erfahrene Profis einzustellen, hat stark zugenommen.“ Es gebe zwar Fragen zu den Aus­wirkungen der Pandemie auf die Arbeitskultur, aber die Unternehmen hätten flexible Arbeitszeitmodelle gut angenommen. Nun müsse sich zeigen, ob die Leute wieder zum Vollzeitmodell zurückkehren wollten oder ob sich ein hybrides Modell entwickele. Die Finanzbranche habe sich in einer Zeit großer wirtschaftlicher Ungewissheit robust gezeigt und für Stabilität gesorgt, lobte Enver. Catherine McGuinness, die Chefin der City of London Corporation, hatte die Stellenverluste durch den Brexit Anfang des Jahres auf 7500 beziffert – ein Zehntel dessen, was die Berater von Oliver Wyman 2016 als Worst Case angesetzt hatten.