Britische Banken

Standard Chartered beglückt die Aktionäre

Standard Chartered mag mit ihren Zahlen für das Schlussquartal nicht so recht überzeugt haben. Der angekündigte Aktienrückkauf, die Dividendenerhöhung und der Ausblick übertrafen jedoch die Erwartungen.

Standard Chartered beglückt die Aktionäre

Standard Chartered hat mit den von ihr geplanten Ausschüttungen die Markterwartungen übertroffen. Die Bank, die ihre Geschäfte vor allem in Schwellenländern macht, kündigte an, für 1 Mrd. Dollar Aktien zurückzukaufen. Zudem wird die Dividende um 50 % auf 18 Cent je Aktie erhöht. CEO William Winters bemühte sich bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen, Spekulationen über einen weiteren Anlauf der First Abu Dhabi Bank für eine Übernahme des Instituts zu zerstreuen. „Wir sind sehr zufrieden damit, unsere Mission ganz alleine zu erreichen“, sagte Winters. Bislang handele es sich lediglich um Geschichten. Davon wolle man sich nicht ablenken lassen. Es habe kein Engagement gegeben und man habe auch niemanden eingeladen, sich in dieser Hinsicht zu engagieren.

Zugleich gab das Institut – anders als Barclays am Tag davor – einen optimistischen Ausblick auf das laufende Geschäft. „Unsere Performance war stark und das Tempo der wirtschaftlichen Erholung in vielen unserer Märkte ist ermutigend“, verlautbarte das Management. Die Auswirkungen der Pandemie ließen auch in den letzten Märkten nach, die damit zu kämpfen hatten. Die neue Herangehensweise an Covid-19 in der Volksrepublik China werde das Wirtschaftswachstum anfeuern, was wiederum zu stärkerem Wachstum in den asiatischen Volkswirtschaften führen werde.

Standard Chartered geht nun davon aus, dass sich die Eigenkapitalrendite im laufenden Jahr 10 % nähern wird. Für das kommende Jahr rechnet es mit mehr als 11 %, für die Jahre danach mit weiterem Wachstum. Am Markt hatte man bislang für 2023 nur 8,9 % auf der Rechnung, für 2024 lagen die Schätzungen im Schnitt bei 10,1 %.

Zahlreiche Sondereffekte machten die Geschäftszahlen des Schlussquartals unübersichtlich. Das bereinigte operative Ergebnis vor Wertberichtigungen entsprach mit 3,73 (i.V. 3,33) Mrd. Dollar noch ungefähr dem Schnitt der Analystenschätzungen. Das bereinigte Vorsteuerergebnis lag mit 529 (439) Mill. Dollar um ein Viertel darunter. Dazu trugen Wertberichtigungen von 344 Mill. Dollar in Verbindung mit chinesischen Gewerbeimmobilien und der Herunterstufung von Ghana und Pakistan durch Ratingagenturen bei. Eine Kreditbewertungsanpassung (DVA) belastete mit 133 Mill. Dollar. Hinzu kam eine Wertberichtigung von 308 Mill. Dollar auf die Beteiligung an der China Bohai Bank. Im Wealth Management schrumpften die Erträge zu konstanten Wechselkursen um ein Fünftel.

Die Kernkapitalquote lag mit 14,0 % am oberen Ende der vom Management gesetzten Spanne von 13,0 % bis 14,0 %. Sie übertraf den Schnitt der Analystenschätzungen um einen halben Prozentpunkt.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.