Aktienmärkte

China als Treiber für Luxusgüteraktien

Die Wiederöffnung Chinas könnte sich als Treiber für Luxusgüteraktien erweisen, auch für europäische Firmen. Jupiter AM hat dabei insbesondere LVMH und auch Reiseverkehrsaktien im Blick.

China als Treiber für Luxusgüteraktien

kjo Frankfurt

Chinas lange erwartete Wiederöffnung hat bereits zu einer kräftigen Erholung chinesischer Aktien geführt und könnte auch an den breiteren Kapitalmärkten für positive Impulse gesorgt haben, da Anleger erkennen, welche Wertpotenziale sich durch eine verstärkte Reisetätigkeit und höhere Ausgaben chinesischer Konsumenten ergeben. Diese Einschätzung vertreten die Experten von Jupiter Asset Management (AM). Denn Europa sei einer der größten Handelspartner Chinas. Damit stelle sich die Frage, ob europäische Unternehmen auch überproportional von der Lockerung der Beschränkungen in der Region profitieren könnten.

Im Jahr 2021 war China der drittgrößte Importeur von Waren aus der EU – mit einem Anteil von 10% – und der größte Exporteur von Waren in die EU (22%). „Kurzfristig könnten höhere Covid-Infektionsraten zwar zu Lieferkettenstörungen führen. Der Abbau von Beschränkungen sollte jedoch helfen, mittelfristige Produktions- und Lieferengpässe zu reduzieren“, meinen Mark Heslop und Mark Nichols, Investment Manager des Jupiter European Growth Fund bei Jupiter AM.

Heimat in Europa

Ein für europäische Unternehmen besonders interessanter Bereich seien Luxusgüter. Laut einer Studie von Bain & Company machten chinesische Verbraucher im Vor-Pandemie-Jahr 2019 ein Drittel des weltweiten Umsatzes mit Luxusgütern für den Privatgebrauch aus. Im vorigen Jahr habe ihr Anteil nur noch 18% betragen. „Die allermeisten der großen Luxusmarken und -unternehmen sind in Europa beheimatet. Klare Nummer eins ist die französische LVMH, ein börsennotierter diversifizierter Luxusgüterkonzern mit einem weltweiten Umsatz von 64 Mrd. Euro im Jahr 2021“, so die Experten.

Auch Premium-Spirituosenmarken könnten laut Jupiter AM von der erhöhten Kauf- und Schenkfreudigkeit profitieren. Eine wachsende einkommensstarke Bevölkerung habe in den vergangenen Jahren zu einem Anstieg des Absatzes von importierten Spirituosen geführt. Das galt insbesondere für Brandy, Whiskey und seit kurzem auch für Wodka. Europäische Unternehmen würden auch in diesem Segment die Exporte nach China dominieren. Insbesondere bei Cognac besitzen Pernod Ricard, LVMH und Rémy Cointreau drei der größten Marken, die in der Region steigende Umsätze verzeichnen konnten. Auf Reisen spezialisierte Unternehmen wie das spanische Unternehmen für Reisesoftware Amadeus könnten ebenfalls von einer Zunahme des Reiseverkehrs in Asien profitieren.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.