Devisenmarkt

Euro fällt trotz angekündigter EZB-Zinserhöhung

Der Euro ist am Donnerstag unter Druck geraten – einer angekündigten Zinserhöhung der EZB zum Trotz. Investoren hatten laut Beobachtern auf eine schnellere geldpolitische Straffung spekuliert.

Euro fällt trotz angekündigter EZB-Zinserhöhung

xaw Frankfurt

Trotz der angekündigten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank hat der Euro am Donnerstag nachgegeben. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf noch über der Marke von 1,07 Dollar gehalten hatte, fiel sie bis zum Abend auf 1,0657 Dollar zurück – dies bedeutete ein Minus von 0,6% gegenüber dem Vortag.

Angesichts der massiven Inflationsbeschleunigung im Euroraum hatte die EZB im Anschluss an ihre jüngste Sitzung verkündet, den Leitzins im Juli um 25 Basispunkte erhöhen zu wollen. Laut Beobachtern hatten einige Marktteilnehmer in Reaktion auf die rekordhohe Teuerung allerdings auf eine schnellere geldpolitische Straffung spekuliert. Indes plant die EZB eine weitere Zinsanhebung im September. „Mit 50 Basispunkten könnte sie dann kräftiger ausfallen als im Juli, falls sich der derzeitige Inflationstrend bestätigen sollte“, kommentiert Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS. Weiterhin im Abwärtstaumel befand sich unterdessen die türkische Lira. Der Dollar kletterte zeitweise auf 17,27 Lira und notierte am Abend noch mit einem Plus von 0,6% auf 17,23 Lira. Bereits Anfang der Woche hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, die Türkei werde die Leitzinsen trotz der heftigen Inflation im Land weiter senken.

Die Investoren am Kryptomarkt hoffen unterdessen weiter vergeblich auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend der vergangenen Wochen. Am Abend lag die führende Digitalwährung Bitcoin mit einem Minus von 0,7% auf 30213 Dollar.

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