Luftfahrt

Schamlos erfolgreich

Michael O’Leary glaubt nicht, dass Flugscham dem Geschäft von Ryanair schadet. Trotzdem wirbt der Chef des Billigfliegers damit, dass seine Passagiere angeblich weniger Emissionen verursachen.

Schamlos erfolgreich

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Der UN-Klimagipfel im ägyptischen Badeort Scharm El-Scheich hat eben erst begonnen. Und schon legt der Billigflieger Ryanair ein Rekordergebnis für sein erstes Geschäftshalbjahr vor. Flugscham kennt Michael O’Leary, der Chef des irischen Lufthansa-Rivalen, ebenso wenig wie die um die Welt jettenden Karrierebeamten, die solche Gipfel bevölkern. Es sei ein Irrglaube anzunehmen, dass das Flugzeug durch andere Verkehrsmittel ersetzt werden könne, behauptet der schamlos erfolgreiche Manager. Es gebe wenig Beweise dafür, dass Flugscham oder der Aktivismus einer Greta Thunberg irgendwelche Auswirkungen hätten. Zumindest einen hat er mit dem Halbjahresbericht selbst geliefert. Das Thema Umwelt steht darin ganz oben. Wer von einem herkömmlichen EU-Carrier zu Ryanair wechsele, könne seine Emissionen pro Flug um die Hälfte reduzieren, behauptet O’Leary gleich im ersten Absatz seiner Ausführungen. Würde für Verbraucher wirklich nur der Preis und für Anleger nur die Rendite zählen, wäre das nicht nötig gewesen.